Seine Frau wollte ihn verlassen Vater tötet Familie aus Trennungsangst

Hattingen (RPO). Laut der Staatsanwaltschaft war Eifersucht und Trennungsangst das Motiv für das Familiendrama in Hattingen. Ein Familienvater hatte zunächst seine Frau und seine 10-jährige Tochter und dann sich selbst erstochen. Die 15-jährige Stieftochter fand die Leichen der Familie, als sie am Dienstag von der Schule zurück kam.

"Nach bisherigen Erkenntnissen hat die Frau wohl einen Jugendfreund wiedergetroffen und wollte ihren Mann deswegen verlassen," sagte Staatsanwalt Christian Gutjahr am Mittwoch.

Bei Mutter und Tochter waren laut Gutjahr Stichverletzungen in der Brust und im Rücken festgestellt worden. Der Vater wies Stichverletzungen in der Brust sowie oberflächliche Schnittverletzungen am Hals auf. Die genaue Todesursache des 51-Jährigen sollte eine am Mittwoch vorgenommene Obduktion klären. Erste Ergebnisse wurden am späten Nachmittag erwartet.

Freundin der Getöteten berichtete über Eifersucht

Die Hinweise auf ein Eifersuchtsmotiv hätten sich vor allem durch Aussagen einer Freundin der getöteten Ehefrau und der 15-jährigen Tochter verdichtet, sagte Gutjahr. Auch mit dem Gedanken, die gemeinsame zehnjährige Tochter im Falle einer Trennung zu verlieren, sei der Mann offenbar nicht klargekommen. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung war der 51-Jährige bereits von seiner ersten Frau verlassen worden.

Die 15-jährige Schülerin steht nach dem grausigen Fund weiter unter Schock. Sie ist nach Polizeiangaben derzeit bei Verwandten untergebracht und wird psychologisch betreut. Zusammen mit einer herbeigerufenen Nachbarin hatte sie am Dienstag die Polizei und ihre Großeltern verständigt.

Schon seit längerem Selbstmordgedanken

Wegen seiner Suizidgedanken habe der Familienvater bereits einen Arzt aufgesucht, der ihn an einen Psychologen überwiesen habe, sagte Gutjahr weiter. "Der erste Sitzungstermin wäre am Dienstag, also am Tag der Tat, gewesen", erklärte der Staatsanwalt.

(AP)
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