Vor Langeoog auf Grund gelaufen Bergung des Frachters verzögert sich weiter

Langeoog · Nach Sturm "Herwart" sitzt ein 225 Meter langer Frachter vor der ostfriesischen Insel Langeoog fest. Bisherige Bergungsversuche scheiterten.

 Die "Glory Amsterdam" vor der Küste von Langeoog.

Die "Glory Amsterdam" vor der Küste von Langeoog.

Foto: ap, FO

Das Havariekommando kann einen vor Langeoog auf Grund gelaufenen Frachter doch nicht wie geplant am Montagabend bergen. Die Wassertiefe sei zu gering, um das havarierte Schiff wieder flott zu kriegen, teilten die Experten für Schiffsunfälle mit. Ursprünglich sollten Schlepper den Schüttgutfrachter "Glory Amsterdam" mit dem Abendhochwasser von der Sandbank befreien. Nach Angaben des Havariekommandos wird der Bergungsplan jetzt angepasst, weitere Details waren zunächst nicht zu erfahren.

Der unbeladene und 225 Meter lange Schüttgutfrachter hatte sich am Sonntag in der Deutschen Bucht wegen des heftigen Sturms mit bis zu sieben Meter hohen Wellen losgerissen. Das Schiff hatte den Hamburger Hafen verlassen und war in der Nähe von Helgoland auf Reede gegangen. Damit könnten die Schiffe Hafengebühren sparen, sagte Friedrich. Das Havariekommando hatte am Sonntag mit Schleppern vergeblich versucht zu verhindern, dass der manövrierunfähige Frachter auf die Sandbank treibt. Doch die Schleppleine riss immer wieder.

Bisher ist die "Glory Amsterdam", die als Treibstoff gut 1900 Tonnen Schweröl und 140 Tonnen Marinediesel an Bord hat, nicht beschädigt. Auch die 22 Seeleute an Bord sind unverletzt. Am Sonntag seilten sich vier Experten vom Havariekommando von einem Hubschrauber auf den Frachter ab. "Sie sind spezialisiert für den Einsatz auf manövrierunfähigen Schiffen", sagte Friedrich. "Sie schauen sich unter anderem den Wasserstand und den Tiefgang des Schiffes an." Diese Daten sind wichtig für das Bergungsteam im Lagezentrum.

Strand auf Wangerooge soll im Frühjahr aufgeschüttet werden

Der bei der Sturmflut weggespülte Strand auf der Nordseeinsel Wangerooge soll erst im Frühjahr wieder aufgeschüttet werden. "Wir befinden uns mitten in der Sturmflutsaison", sagte der stellvertretende Kurdirektor Christian Pollmann am Montag. Deshalb habe es keinen Sinn, die Schäden von Sturmtief "Herwart" sofort auszubessern.

Die Sturmflut hatte in der Nacht zum Sonntag etwa 80 Prozent des Badestrandes auf Wangerooge weggespült. Pollmann schätzt, dass im Frühjahr mindestens 80.000 Kubikmeter Sand aufgeschüttet werden müssen. Die Kosten beziffert er auf 400 000 Euro. Die Touristen sollen weiter ans Meer gehen können, obwohl der Sturm eine vier Meter tiefe Abbruchkante hinterließ. "Wir sind gerade dabei, das so herzurichten."

(das/wer/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort