Warnung vor Sex mit Migranten Philologenverband entschuldigt sich

Merseburg · Jürgen Mannke hatte Schülerinnen vor Sex mit muslimischen Flüchtlingen gewarnt. Jetzt entschuldigt sich der Vorsitzende des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt in einer kurzen Stellungnahme. Er habe nie die Absicht gehabt, "nationalistische Klischees zu bedienen oder zu pauschalisieren".

 "Die Wortwahl einiger Passagen sehe ich im Nachhinein als unglücklich und missverständlich gewählt", schreibt Mannke.

"Die Wortwahl einiger Passagen sehe ich im Nachhinein als unglücklich und missverständlich gewählt", schreibt Mannke.

Foto: Screenshot Homepage Philologenverband Sachsen-Anhalt

Die Kritik an seinem Kommentar zur Flüchtlingspolitik war verheerend, der öffentliche Druck groß. Jetzt entschuldigt sich der Philologe Jürgen Mannke im Netz für seinen verbalen Aussetzer. "Die Wortwahl einiger Passagen sehe ich im Nachhinein als unglücklich und missverständlich gewählt", schreibt der Philologen-Chef in einer persönlichen Erklärung auf der Homepage seines Verbandes.

Mannke habe niemals die Absicht gehabt, "Menschen anderer Religionen, Nationen und Kulturen zu diffamieren, Ängste zu schüren, nationalistische Klischees zu bedienen oder zu pauschalisieren". Auch seine Stellvertreterin Iris Seltmann-Kuke entschuldigte sich. Sie hatte die Erklärung ebenfalls unterschrieben.

Mannke hatte mit einem Kommentar in seiner Verbandszeitschrift für Schlagzeilen gesorgt. Darin fragte er, wie junge Mädchen vor Sex mit muslimischen Männern gewarnt werden könnten. Es sei ganz natürlich, dass diese "jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität hätten", schrieb der Philologe damals.

Er berichtete aus "Gesprächen mit Bekannten", die von sexuellen Übergriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Supermärkten erzählten. Er wolle daher "unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen".

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(gol)
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