"Vollpfostenantenne" und "Isso" abgeschlagen "Fly sein" ist das Jugendwort 2016
München · "Fly sein" ist von der Jury zum Jugendwort des Jahres gekürt worden. Die heimlichen Favoriten "Isso" und "Vollpfostenantenne" waren chancenlos. Zur Auswahl standen 30 Begriffe, die zeigen sollen, wie die Jugend von heute spricht.
Das Jugendwort des Jahres 2016 ist kein Wort, sondern zwei Wörter: "Fly sein" bedeutet laut dem ausrichtenden Langenscheidt-Verlag so viel wie "etwas oder jemand geht besonders ab".
Bei einer Online-Abstimmung lag der Begriff "isso" mit 20 Prozent vorne - gefolgt von "Vollpfostenantenne" mit knapp 13 Prozent, "Hopfensmoothie" (11 Prozent), "Bambusleitung", "Tintling" (knapp 10 Prozent) und dem Begriff "Tindergarten" (knapp 9 Prozent).
"Isso" schaffte es bei der Jury immerhin auf den dritten Platz, die "Vollpfostenantenne" nicht unter die ersten fünf. Die dem Gewinner folgenden Top-Jugendwörter sind:
- Platz 2: bae
- Platz 3: isso
- Platz 4: Bambusleitung
- Platz 5: Hopfensmoothie
Die 20-köpfige Jury, in der neben Schülern, Studenten und Sprachwissenschaftlern unter anderem der Youtuber iBlali und die Junior-Bloggerin Livia sitzen, ist nicht an die Online-Abstimmung gebunden.
Im vergangenen Jahr lag in der Online-Abstimmung das Verb "merkeln" vorne, das soviel bedeuten sollte wie "nichts tun, keine Entscheidung treffen". Die Jury kürte dann aber mit "Smombie" ein Kunstwort aus Smartphone und Zombie, das jemanden beschreibt, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.
2014 war das Jugendwort ein Satz: "Läuft bei dir", 2013 war es "Babo", was soviel bedeutet wie Boss oder Anführer. Die jährliche Wahl zum "Jugendwort" des Jahres ist eine Werbeaktion des Langenscheidt-Verlags für sein Jugendsprachen-Lexikon und nicht unumstritten. Alle Jahre wieder werden Zweifel daran laut, ob Jugendliche wirklich so reden.
Der 19 Jahre alte Maximilian Knab aus Amberg, der als ehemaliger Chefredakteur einer preisgekrönten Schülerzeitung in der Jury sitzt, muss zugegeben: Gehört hat er den Begriff schon mal, benutzt noch nie. Seinem Kumpel Julian Prechtl (18) geht es genauso.