Tipps bei schwül-warmem Wetter Was man gegen die Hitze tun kann

Düsseldorf (RPO). Die Menschen im Rheintal sitzen unter einer Dunstglocke. Das schwüle Wetter raubt vielen den Schlaf und die Nerven. Wie kommt die Schwüle zustande? Warum empfinden wir sie als bedrückend? Was kann man tun? Wir erklären und geben Tipps.

Bei Hitze gut schlafen: Tipps fürs bessere Schlafen
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Trotz Hitze gut schlafen

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Foto: Shutterstock/Air Images

"Wir sitzen hier im Rheintal und warten, dass uns am Wochenende der Westwind frische Luft bringt", sagt Klimatologe Dr. Karsten Brandt. Bis dahin werde die feuchte, heiße Luft über der Region stehenbleiben, sagt der Experte des Bonner Portals Donnerwetter.de.

Eigentlich könnten die Menschen sich freuen über Temperaturen von 26 bis 30 Grad. Doch in Verbindung mit der hohen Luftfeuchtigkeit wird die Hitze zur Qual. Denn die natürliche Klima-Anlage des Körpers, das Schwitzen, funktioniert nicht mehr optimal.

Unserem Körper wird Wärme entzogen, wenn Schweißtropfen auf der Haut verdunsten. "Doch wenn die Umgebungsluft feucht ist, kann nur wenig Wasser von der Haut in die Luft übergehen", erklärt Karsten Brandt.

Region unter "feucht-warmer Glocke"

Die feucht-warme Luft ist vom Mittelmeer über Südosteuropa zu uns geströmt und schlicht hier liegengeblieben. Ein Hochdruckgebiet hält sie bei uns fest. Die Luft sinkt ab und bildet über der Region "eine feucht-warme Glocke", erläutert Dr. Christian Schölzel, Meteorologe an der Universität Bonn.

Unter dieser Glocke sitzen die Menschen wie in einem Treibhaus. Denn der Wasserdampf in der Luft lässt die Wärme der Sonnenstrahlen durch, hält aber die Wärme zurück, die der Erdboden abstrahlt. "Wasserdampf ist ein Treibhausgas und ruft einen natürlichen Treibhauseffekt hervor", sagt Schölzel.

Diese Wetterlage sei im Rheinland auch deshalb so stabil, weil hier wenig Luftbewegung herrsche. "In Küstengebieten mit mehr Wind kann sich eine solche Lage nicht so lange festsetzen." Dass die Menschen die Schwüle als extrem empfinden, führt Schölzel auch darauf zurück, "dass wir unmittelbar vorher eine Kalt-Phase hatten". Ein solches wechselhaftes Wetter sei allerdings typisch für die gemäßigten Breiten, also die Klima-Zone, in der wir leben.

Was tun bei der Hitze

Wer bei der Hitze der Versuchung erliegt, eiskalte Getränke zu schlürfen, der fühlt sich hinterher möglicherweise noch erschlagener als zuvor. Denn der Magen muss die Temperatur der Getränke ausgleichen. Das führt zu körperlichem Stress.

Auch bei Nacht die Bettdecke einfach wegzulassen, empfiehlt sich nicht. Wer stark schwitzt und womöglich noch im Durchzug liegt, der erkältet sich leicht. Zugluft im Schalfzimmer, so angenehm sie anfangs sein mag, führt außerdem zu einem leichten Schlaf.

Fehlt im Büro eine Klima-Anlage, kann konzentriertes Arbeiten zur Qual werden. Deshalb gilt — im übrigen wie für's Schlafzimmer: Durchlüften am frühen Morgen, danach Fenster und Jalousien geschlossen halten, soweit das möglich ist. Ein Ventilator kann für ein leichtes Lüftchen sorgen, aber man sollte es mit dem kalten Luftstrom nicht übertreiben. Auch hier drohen Erkältungen.

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