Sommerwetter Hitzewelle bringt Samstag bis zu 40 Grad

Düsseldorf · Dank einer stabilen Wetterlage setzt sich der Sommer vorerst in Deutschland fest. Allerdings steigen die Temperaturen direkt auf Höchstwerte - sogar der Rekord von 40,2 Grad könnte fallen. Am Sonntag ist die extreme Hitze vorbei.

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Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Hoch "Annelie" ist schuld - und ein Wetterphänomen, das hierzulande nur alle paar Jahre auftritt, zuletzt etwa bei der Fußballweltmeisterschaft 2006. Dank einer sogenannten Omega-Wetterlage kann sich ein gigantisches Hoch über Mitteleuropa festsetzen. Es sorgt für extreme Temperaturen auch in unseren Breiten, weil heiße Luft aus der Sahara nach Deutschland geschaufelt wird. Das Hochdruckgebiet zieht sich vom Mittelmeer bis nach Skandinavien, die Tiefdruckgebiete im Atlantik und in Osteuropa werden daran vorbeigelenkt. "Betrachtet man die Luftströmungen in etwa sechs Kilometern Höhe", sagt Meteorologe Christian Schubert vom Wetterdienst Meteogroup, "sieht man, dass der Wind in Form des griechischen Buchstabens Omega weht."

Omega-Wetterlagen können sehr stabil sein, was aber auch von der Stärke der Tiefdruckgebiete abhängt. Laut Schubert sieht es so aus, als ob sich das Omega-Hoch ab Sonntag auflöst und wieder wechselhafteres, wenn auch sommerliches Wetter zu erwarten ist. Bis dahin bringt "Annelie" Spitzenwerte. Heute steigen die Temperaturen am Rhein und im Ruhrgebiet bis auf 34 Grad, am Donnerstag und Freitag sind bis zu 38 Grad zu erwarten. "Durch die steigende Luftfeuchtigkeit wird sich das tropisch heiß anfühlen", sagt Schubert und warnt davor, die starke Hitzebelastung zu unterschätzen.

Den Höhepunkt erreicht die Hitzewelle am Samstag. Je nach Wolkenbildung sind bis zu 40 Grad möglich. "Den derzeitigen, noch unsicheren Computermodellen zufolge könnte der Hitzerekord von 40,2 Grad gebrochen werden", sagt Schubert. Dafür müsse dann aber auch alles zusammenpassen. Abkühlung ist auch nachts kaum zu erwarten. Ab heute sprechen die Meteorologen von tropischen Nächten, weil bis Sonntag die 20 Grad kaum unterschritten werden. In großen Teilen Nordrhein-Westfalens liegen die Nachttemperaturen bei 23 bis 24 Grad, vor allem in den Städten. "Dort wird die Wärme sozusagen gespeichert", erklärt Schubert.

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Foto: Shutterstock/Air Images

Eventuell schon ab Donnerstagabend, sicher aber ab Freitagabend sind örtlich vereinzelte Hitzegewitter zu erwarten. An der Gesamt-Wetterlage ändert sich dadurch aber wenig. Erst am Sonntag wandert der Hitzeschwerpunkt nach Osten und Süden ab. In NRW sinken die Temperaturen auf angenehmere 28 bis 32 Grad. In der kommenden Woche wird es wieder wechselhafter, auch Regen ist möglich, noch sind die Computermodelle nicht eindeutig. Schubert: "Allerdings bleibt es mit Temperaturen über 25 Grad auf jeden Fall sommerlich."

Die Schulkinder in NRW erleben den besten Ferienstart seit langem. Doch alle die, die nicht kurzfristig frei nehmen können, erwarten in den kommenden Tagen erschwerte Arbeitsbedingungen. In Großbritannien haben die Gewerkschaften Firmen dazu aufgefordert, den Dresscode am Arbeitsplatz zu lockern. Außerdem sollten Beschäftigte bei Temperaturen von mehr als 30 Grad dazu ermutigt werden, öfter Pausen einzulegen, teilte der Dachverband Trades Union Congress mit. Verdi in NRW plant keinen derartigen Aufruf: "Es gibt dazu in einzelnen Branchen konkrete Betriebsvereinbarungen", sagt ein Sprecher.

Einzelne Unternehmen wollen ihren Mitarbeitern die Arbeit erleichtern: Die Wahl der Kleidung können Mitarbeiter der Commerzbank den Temperaturen anpassen und so etwa auf Krawatte oder Jackett verzichten. "Um den Erwartungen unserer Kunden gerecht zu werden, werden aber bankgerechte Kleidung und ein gepflegtes Auftreten erwartet", teilt eine Sprecherin mit. Eine "allgemeingültige Kleiderordnung" gibt es auch bei der Deutschen Bank nicht, erwartet wird dort ein dem "jeweiligen Tätigkeitsfeld entsprechendes professionelles und geschäftsmäßiges Auftreten". Stefan Märkl, Sprecher der Geschäftsleitung Düsseldorf, sieht gute Arbeitsbedingungen, auch bei Hitze: "Die Mehrzahl der Filialen in unserer Region sind klimatisiert, und Wasser für unsere Mitarbeiter und Kunden gibt es gratis."

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Auch Polizisten müssen nicht übermäßig schwitzen: Sie dürfen kurzärmelige Hemden anziehen. Wichtig ist nur, dass die Kollegen, die zusammen unterwegs sind, die gleiche Uniform tragen - einer mit kurzen Ärmeln und einer mit langen ist nicht erlaubt. Tabu sind allerdings unbedeckte Arme bei tätowierten Beamten.

(RP)
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