Strecken gesperrt Verspätungen im Bahnverkehr nach Unwetterschäden

Berlin · Wegen Unwetterschäden auf Bahnstrecken mussten Fahrgäste am Montag einige Verspätungen oder Ausfälle hinnehmen. Bereits am frühen Morgen bestätigte die Bahn mehrere Beeinträchtigungen. Unter anderem war die Verbindung Hannover-Wolfsburg-Berlin bis zum Mittag in beiden Richtungen gesperrt.

 Während des Unwetters gingen viele Blitze nieder.

Während des Unwetters gingen viele Blitze nieder.

Foto: dpa, jst axs

Zwischen Hannover und Braunschweig wurde der Verkehr eingleisig geführt. Wann die Strecke Salzwedel-Stendal wieder befahrbar ist, war zunächst unklar. Umstürzende Bäume hatten am Sonntagabend die Oberleitungen beschädigt und die Schienen blockiert. Am Morgen war unter anderem auch die Strecke Neumünster-Flensburg betroffen.

Die Bahnstrecken Rostock-Stralsund, Neumünster-Flensburg und Salzwedel-Stendal waren nach Bahnangaben hingegen am Vormittag wieder frei. Einsatzkräfte der Deutschen Bahn waren demnach die ganze Nacht unterwegs, um die Unwetterschäden an den Strecken zu beseitigen. Zusätzliche DB-Mitarbeiter waren in den Bahnhöfen im Einsatz, um die Fahrgäste zu betreuen. In Hamburg Altona sowie in den Hauptbahnhöfen Berlin, Hannover und Magdeburg hatte die Bahn für gestrandete Fahrgäste Hotelzüge zum Übernachten bereitgestellt.

In Nordrhein-Westfalen hatte der Bahn zufolge ein Blitz in ein Kabel eingeschlagen, das die Signale auf der Strecke Essen-Duisburg mit Strom versorgt. Auch hier komme es weiter zu Einschränkungen im S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr. Die Sperrung der Strecke zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Hannover war bereits in der Nacht aufgehoben worden.

Die Einsatzkräfte seien mit Hochdruck dabei, die Strecken zu räumen und beschädigte Oberleitungen instand zu setzen, hieß es.

Helene Fischer kapituliert vor Unwetter

Hitzewelle 2015: Abkühlung an der Bever-Talsperre
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Helene Fischer musste am Sonntagabend vor dem Unwetter kapitulieren. Der Schlagerstar ("Atemlos durch die Nacht") musste ein Konzert im Berliner Olympiastadion vorzeitig beendet. Wegen starker Sturmböen wurde zuvor am Sonntagabend ein Open-Air-Konzert der schwedischen Band Roxette in Mainz abgesagt. Der Wind hatte Teile einer Plane von der Bühne auf der Nordmole am Rhein abgerissen, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. Rund 5000 Zuschauer mussten enttäuscht nach Hause gehen.

Flüge wurden umgeleitet

Geduld brauchten Reisende auf dem Weg zurück nach Berlin: Wegen des Unwetters waren mehrere Flüge mit Ziel Berlin-Tegel umgeleitet worden. Der Online-Auskunft über die Ankunftszeiten am Flughafen zufolge wichen zwischen 22.00 Uhr und Betriebsschluss 17 Flieger auf andere Flughäfen aus. Der Flughafenauskunft vom frühen Montagmorgen zufolge sind die Flugzeuge unter anderem in Dresden gelandet.

Auch waren mehrere Starts am Abend den Informationen auf der Internetseite zufolge gestrichen worden. Die "Berliner Morgenpost" berichtete, dass Reisende die Nacht in Dresden verbrachten, weil die Rückreise nach Berlin zunächst nicht möglich war.

Essen - Hitze lässt Straßenbahnen im Asphalt versinken
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Hitze lässt Straßenbahnen im Asphalt versinken

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"Es waren immer wieder Unwetter dabei, vor allem bezüglich Starkregen und anfangs auch Hagel", sagte eine Meteorologin des DWD. Teilweise seien Böen zwischen 90 bis 100 Stundenkilometer gemessen worden. In Thüringen kippte eine Windböe auf der Autobahn 4 nahe Mellingen einen Lastwagen um. Das Führerhaus hing über einer Brücke und drohte in die Tiefe zu stürzen. Der Fahrer wurde gerettet.

Im Westen tobten die Unwetter zeitweise heftig. Über NRW zogen Blitz, Donner und Hagel von Westen her über das Land. Innerhalb von 24 Stunden gingen bis zum Sonntagnachmittag 65.255 Blitze über Nordrhein-Westfalen nieder, berichtete der Deutsche Wetterdienst in Essen. "Die Gewitter bilden sich heute ausgesprochen schnell", sagte Meteorologe Malte Witt.

Heftiger Hagel in NRW

Heftiger Hagel richtete im Süden des Bundeslandes Schäden an. Die Körner hätten teils einen Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern gehabt, berichtete Witt. Im Rhein-Sieg-Kreis klingelte pausenlos das Telefon auf der Leitstelle der Polizei. Wegen eines heftigen Gewitters musste außerdem das Fußball-Testspiel zwischen dem FC Gütersloh und Bundesligaabsteiger SC Paderborn abgebrochen werden.

Hitzegewitter im Erzgebirge

In Sachsen ging laut Deutschem Wetterdienst im Erzgebirge ein Hitzegewitter mit Starkregen von 22 Liter je Quadratmeter und Stunde nieder. Unwetterwarnungen gab es auch für das Vogtland. In Niedersachsen kam es trotz Gewitter aber nicht zu sehr starken Beeinträchtigungen, wie ein Sprecher der Polizei in Osnabrück sagte. "Wir haben ein paar voll gelaufene Keller und ein paar umgeknickte Bäume. Zu richtig schweren Schäden ist es aber nicht gekommen."

(rl)
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