Frühling in Deutschland Wetterdienst warnt vor Extrem-Regen

Offenbach · In Süd- und Mitteldeutschland droht am Freitag erneut extremer unwetterartiger Dauerregen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach entsprechende Warnungen für Bayern, Baden-Württemberg sowie bestimmte Regionen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen aus.

Hochwasser 2013: "Land unter" im Süden und Osten
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Hochwasser 2013: "Land unter" im Süden und Osten

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In den betroffenen Gebieten könnten bis Freitagabend lokal Regenmengen von bis zu 70 Litern je Quadratmeter, am Alpennordrand sogar von mehr als 120 Liter fallen, erklärte der DWD am Morgen in Offenbach. Die Warnungen müssten im Tagesverlauf eventuell noch auf Rheinland-Pfalz und weitere Teile Hessens ausgedehnt werden.

Auch in dem bereits von Hochwasser betroffenen Niedersachsen sollte es demnach weiter kräftig regnen. Eine Unwetterwarnung galt dort aber nicht.

Teile von Ost- und Südniedersachsen haben seit Tagen mit Überschwemmungen zu kämpfen, weil die Flüsse dort die Wassermengen nicht mehr aufnehmen können. Am Donnerstag ertrank eine Radfahrerin in Hannover, als sie auf einer für den Verkehr eigentlich gesperrten, überfluteten Landstraße stürzte und in der Strömung abtrieb. Nach Angaben der niedersächsischen Behörden entspannte sich die Lage in weiten Teilen der betroffenen Gebiete allerdings etwas. Die Pegelständen einiger Flüsse begannen zu fallen.

Volle Keller und überflutete Autobahn

Die Autobahn A 73 im bayerischen Buttenheim war wegen des Dauerregens am Freitag teilweise überflutet. Vielerorts in Oberfranken lief das Wasser in zahlreiche Keller, wie die Polizei mitteilte. In der Nacht zum Freitag hatte die Feuerwehr nach Polizeiangaben gemeldet, dass Anwohner im oberfränkischen Kreis Lichtenfels wegen des Hochwassers aus zwei Häusern in Sicherheit gebracht werden mussten. Nahe Pottenstein stürzte laut Polizei ein etwa ein Kubikmeter großer Felsbrocken auf eine Straße.

Auch in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt mussten laut Polizei in der Nacht die Rettungskräfte immer wieder wegen umgestürzter Bäume, die auf Straßen fielen, ausrücken. "Der aufgeweichte Boden kann die Wurzeln der Bäume nicht mehr halten", sagte ein Polizeisprecher. Auch abgerutschtes Erdreich sei von einigen Straßen beseitigt worden. In Thüringen mussten einige Kreis- und Bundesstraßen gesperrt werden.

In Deutschland herrscht seit Wochen extrem regnerisches Wetter. Der Mai war laut vorläufiger Auswertung des DWD ungewöhnlich nass und trübe. Die Niederschlagsmenge lag um 178 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Schuld ist ein Tiefdruckkomplex über Europa.

(AFP/felt/csi)
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