Schleswig-Holstein Waffennarr hortet 40 Kilo Sprengstoff in Einfamilienhaus

Flensburg · Erst ein Panzer im Keller einer Villa, nun ein Arsenal in einem Einfamilienhaus: Nur durch Zufall haben Ermittler die Sammlung eines Waffennarren entdeckt. Eine Granate mussten sie noch vor Ort sprengen.

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche haben Ermittler in Schleswig-Holstein einen spektakulären Waffenfund gemacht. Durch Zufall entdeckten Polizisten in einem Einfamilienhaus im nordfriesischen Winnert kistenweise Panzerfäuste, Handgranaten und Maschinenpistolen. Unter anderem lagerten in dem Haus 40 Kilogramm des Sprengstoffs TNT.

Den Fund vom Dienstag bestätigte die Flensburger Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt erst am Mittwoch. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Bei dem Besitzer handele es sich um einen Waffennarren. Eine Handgranate sprengten die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes im Garten, da sie nicht mehr transportiert werden konnte. "Wir ermitteln wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz", sagte die Oberstaatsanwältin.

Auf die Spur des Mannes kamen die Ermittler eher durch Zufall. Auslöser waren Ermittlungen des Bundeskriminalamtes im Zusammenhang mit sogenannten Salut-Waffen. Eine Sprecherin wollte sich zu dem laufenden Verfahren nicht näher äußern. Der Mann aus Nordfriesland soll fünf dieser nicht schussfähigen Waffen aus der Slowakei eingeführt haben. Tatsächlich soll es aber möglich gewesen sein, diese Deko-Waffen mit einfachen Mitteln wieder kriegstauglich zu machen.

Die sichergestellten Waffen und die Munition stammten vorwiegend aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Munition soll teilweise im Garten vergraben gewesen sein. Nach Informationen des "Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags" arbeitet der Mann als Techniker für Windkraftanlagen. Er soll alleine in dem Einfamilienhaus leben.

Erst in der vergangenen Woche hatte der Fund eines Weltkriegs-Panzers und einer Flak im Keller einer Villa in Heikendorf bei Kiel weltweites Aufsehen erregt. Mit Hilfe von Bergepanzern der Bundeswehr hatte die Staatsanwaltschaft die Waffen beschlagnahmt.

(dpa)
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