Staatsanwaltschaft prüft Anzeige Zugbegleiter soll Flüchtling aus dem Zug geworfen haben

Itzehoe/Wrist · In Schleswig-Holstein soll ein Zugbegleiter einen Flüchtling beschimpft und aus dem Zug geworfen haben. Die Staatsanwaltschaft in Itzehoe prüft derzeit eine entsprechende Strafanzeige.

 Der Vorfall soll sich am Samstag auf der Strecke Kiel-Hamburg ereignet haben.

Der Vorfall soll sich am Samstag auf der Strecke Kiel-Hamburg ereignet haben.

Foto: dpa, br_htf_pgu lof

Die Anzeige stammt von einem Kieler Rechtsanwalt und richtet sich gegen den Bahnmitarbeiter. "Die Anzeige ging gestern ein", sagte Oberstaatsanwalt Uwe Dreeßen am Mittwoch. Der Vorfall soll sich am Samstag auf der Strecke Kiel-Hamburg ereignet haben. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

Der Anzeige zufolge soll der Zugbegleiter den Bahnreisenden auf dem Bahnhof Wrist im Kreis Steinburg mit teilweise heruntergezogenen Hosen aus dem Zug geworfen und dessen Telefon hinterher geworfen haben. Das Handy sei dabei kaputt gegangen. "Die Personalien des Mannes stehen noch nicht fest", sagte Dreeßen.

Der Anwalt Alexander Hoffmann war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Er soll die Ereignisse selbst beobachtet haben. Dem NDR schilderte er das Verhalten des Zugbegleiters: "Er war sehr aggressiv, er argumentierte mit deutsch-nationalen Phrasen und hatte keinerlei Schuldgefühle." Und: "Mit einer Fahrkartenkontrolle oder einer Aufforderung, den Zug zu verlassen, hatte das gar nichts zu tun", sagte Hoffmann dem Sender.

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(hebu/dpa)
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