Aussage vor Landgericht Würzburg Autobahnschütze hat Waffenbau in DDR-Gefängnis gelernt

Würzburg · Neue Erkenntnisse im Fall des Autobahnschützen: Der geständige Angeklagte hat seine Fähigkeiten beim Bau von Waffen nach eigener Aussage in einem DDR-Gefängnis erworben.

Autobahnschütze: Lkw-Fahrer steht vor Gericht
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Während seines Aufenthalts in der JVA Brandenburg habe er in einer Souvenirwerkstatt gearbeitet, in der Waffen verziert worden seien, erzählte der 58-Jährige nach Angaben eines Gerichtssprechers am Donnerstag. Auch Schatullen seien dort nach Aussage des Fernfahrers gefertigt worden. Einige dieser Waffen sollen demnach an ausländische Staatsgäste verschenkt worden sein.

Der Mann hatte beim Prozessauftakt Schüsse auf andere Lastwagen zugegeben und dabei angegeben, eine der zwei Pistolen sowie die beiden Schalldämpfer selbst gebaut zu haben. Die Frage, woher er diese Kenntnisse habe, war am Landgericht Würzburg zunächst unbeantwortet geblieben. Zu den Angaben über die DDR-Haft sagte Gerichtssprecher Michael Schaller: "Diese Aussagen konnten jetzt auf die Schnelle nicht überprüft werden." Warum der Mann vom 23. bis zum 33. Lebensjahr dort im Gefängnis saß, konnte der Justizsprecher nicht sagen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Fernfahrer aus der Eifel 171 Fälle vor, in denen auf Autobahnen geschossen wurde. In fünf Fällen spricht sie von versuchtem Mord. Der Mann weist diesen Vorwurf aber zurück und betont, er habe nie jemanden verletzen wollen.

(dpa)
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