Statistisches Bundesamt Zahl der Abtreibungen erneut gesunken

Wiesbaden · Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist erneut leicht gesunken. Rund 108.900 Abtreibungen im Jahr 2011 bedeuteten im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 1600 Fällen oder rund 1,4 Prozent.

Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Das ist der niedrigste Stand seit der gesetzlichen Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs im Jahr 1996. Seit dem bisherigen Höchststand von fast 135.000 vor zehn Jahren ging die Zahl der Abtreibungen damit um etwa 26.100 zurück.

97 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden 2011 nach der sogenannten Beratungsregel vorgenommen. Medizinische oder kriminologische Gründe lagen nur in drei Prozent der Fälle vor.

Drei Viertel der Frauen, die sich für einen Abbruch ihrer Schwangerschaft entschieden, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Vier Prozent der Abtreibungen ließen minderjährige Frauen durchführen. Die übergroße Mehrheit der Abtreibungen (80 Prozent) wurde in gynäkologischen Praxen vorgenommen, knapp 18 Prozent der Fälle in einer Klinik.

Die Statistiker verwiesen auf Anfrage darauf, dass im vergangenen Jahrzehnt auch die Quote der Abtreibungen leicht zurückgegangen sei. Hatten 2004 noch durchschnittlich 78 von 10.000 Frauen im Alter zwischen 12 und 45 Jahren eine Abtreibung durchgeführt, waren es 2010 noch 72.

Für 2011 liegen noch keine Berechnungen vor, da die genauen Bevölkerungszahlen noch nicht ermittelt wurden.

(KNA)
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