Cayman Islands Zoll stellt Container mit Steuer-Unterlagen sicher

Hamburg · Der deutsche Zoll hat im Hamburger Hafen Medienberichten zufolge umfangreiche Bank-Unterlagen sichergestellt, die Informationen über Konten mutmaßlicher Steuerhinterzieher enthalten könnten. Der Inhalt der über 1000 Kartons könnte für den Fiskus schon bald bares Ge wert sein.

 Der Zoll schlug am Hamburger Hafen zu.

Der Zoll schlug am Hamburger Hafen zu.

Foto: dapd, Fabian Bimmer

Es seien zwei Container mit mehr als 1000 Kartons mit Daten beschlagnahmt worden, die zum Teil von den Cayman Islands stammten, berichteten die "Welt am Sonntag" und das Magazin "Focus".
Danach handelt es sich um Dokumente der Filiale der Schweizer Bank Coutts auf der Karibik-Insel südlich von Kuba.

Die Bank bestätigte indirekt die Beschlagnahmung. Derzeit würden Unterlagen von den Cayman Islands in das Dateieinlagerungszentrum der Bank verlegt.

Das Institut arbeite "konstruktiv und eng mit den Behörden zusammen, um eine Lösung zu finden und die Unterlagen wieder auf ihren Weg zu bringen", sagte ein Sprecher der Bank zu Reuters. Von Ermittlungen gegen die Trust Company des Unternehmens sei der Bank nichts bekannt.

Das Bundesfinanzministerium, dem der Zoll untersteht, erklärte der Zeitung: "Der Vorgang befindet sich in einem engen Zusammenhang mit einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, das durch die Dienststellen der Steuerfahndung des Landes NRW im Auftrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf geführt wird."

Die Staatsanwaltschaft und die Steuerfahndung in Düsseldorf hätten mit der Auswertung der Ende Mai konfiszierten Unterlagen begonnen, berichtete die "Welt am Sonntag" weiter.

Für die Steuerfahnder ist Coutts - eine Tochter der Royal Bank of Scotland - nicht unbekannt: Bereits 2012 ermittelten sie nach dem Kauf einer "Steuer-CD" mit Daten deutscher Kunden Schweizer Banken gegen Coutts.

(REU)
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