Schweizer Schläger Zwei weitere Schüler sollen angeklagt werden

München (RPO). Nach den Prügelattacken von Schweizer Schülern vergangene Woche in München erwartet die Polizei auch Anklagen gegen zwei Mitschüler der mutmaßlichen Haupttäter. Die 15- und 17-jährigen Jugendlichen hätten "mindestens mit einer Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung zu rechnen", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

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Foto: AP

Damit bestätigte er damit einen Bericht des Schweizer Internetmagazins "Blick.ch". Die beiden Schüler waren nach den Taten in der Nacht zum vergangenen Mittwoch zunächst ebenfalls festgenommen, später aber wieder freigelassen worden.

Die zwei Schüler seien Teil der Gruppe gewesen, die auf der Suche nach Spaß insgesamt fünf Menschen angriff und teils schwer verletzt habe, sagte der Sprecher. Allerdings schränkte er ein: "Es sieht so aus, als ob die beiden nicht so die aktiven Schläger gewesen sind." Ob sie im Falle einer Anklage von der Schweiz ausgeliefert würden, sei nicht Sache der Polizei.

Florian Schneider, Anwalt eines der drei 16-jährigen mutmaßlichen Haupttäter, die wegen Mordversuchs angeklagt werden sollen, legte unterdessen sein Mandat nieder. Den Grund wollte er am Dienstag unter Verweis auf seine Verschwiegenheitspflicht nicht nennen.

Psychiatrische Untersuchungen der Schüler

Die Schweizer Schüler sollen vergangene Woche auf ihrer Abschlussfahrt in München insgesamt fünf Männer verprügelt haben. Auf drei der Opfer - darunter auch ein sichtlich körperlich behinderter Mann - traten sie nach Polizeiangaben noch ein, als diese bereits am Boden lagen. Einem 46-Jährigen brachen sie dabei zahlreiche Knochen im Gesicht, das nach Angaben der Staatsanwaltschaft in mehreren Operationen komplett neu aufgebaut werden muss.

Die 16-Jährigen, die die Taten teilweise eingeräumt haben, sollen psychiatrisch untersucht werden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Dies sei allerdings bei Morddelikten Routinesache, betonte ein Sprecher.

(AP)
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