München Deutschlands Metropolen wenig fahrradfreundlich

München · Radfahrer haben es in deutschen Großstädten tendenziell schwer. Beim Fahrrad-Test des ADAC in zwölf deutschen Metropolen lautete die beste vergebene Gesamtnote "durchschnittlich". München und Stuttgart lagen mit dieser Bewertung vorne. Schlusslichter in Sachen Fahrradfreundlichkeit seien Dresden und Dortmund.

Die Tester kritisierten vor allem die Unfallhäufigkeit von Radfahrern, zu schmale Radwege, zu wenige oder schlecht ausgestattete Abstellplätze sowie mangelnde Serviceangebote wie Fahrrad-Verleihstationen oder Reparaturmöglichkeiten. Drei Tester der Planungsgemeinschaft Verkehr Hannover waren im Auftrag des ADAC im vergangenen Herbst in Berlin, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart unterwegs. Zudem flossen Angaben und Daten der Kommunen ein, etwa zu Unfallzahlen.

In jeder Stadt fuhren die Tester zehn Routen ab, radelten insgesamt 413 Kilometer. Teilweise mussten sie sich auf kaum einen Meter breiten Radwegen halten oder auf Hauptstraßen ohne Radweg durch den Autoverkehr schlängeln. Fast durchweg haperte es bei den Fahrradständern sowie bei der Unfallträchtigkeit der Wege. Der ADAC rief die Städte auf, mehr Unfallanalysen zu machen, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Dass Handlungsbedarf besteht, zeigen laut ADAC auch Zahlen des Statistischen Bundesamts: 354 Fahrradunfälle endeten 2013 tödlich. Jedes Jahr verunglücken in Deutschland mehr als 65 000 Radfahrer, 2013 schnellte die Unfallzahl auf 71 420 nach oben.

Bereits 2004 hatte der ADAC mehrere Städte getestet. Einige von ihnen hätten ihr Niveau trotz leicht gestiegener Anforderungen gehalten, etwa Dresden, Nürnberg, Leipzig und Frankfurt. Stuttgart konnte sich sogar etwas verbessern. Leicht verloren haben Hannover und Dortmund. Die Großstädte Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Köln waren damals nicht getestet worden.

(dpa)
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