Düsseldorf Doch noch keine Aussage zu Auftragsmord in der Karibik

Düsseldorf · Ohne die angekündigte Aussage der Angeklagten (45) hat das Landgericht Düsseldorf den Prozess um einen Auftragsmord in der Dominikanischen Republik gestern fortgesetzt. Die dreifache Mutter soll 2015 in Puerto Plata einen Bekannten dafür bezahlt haben, ihren Ehemann (56) aus Ratingen zu töten. Zu Prozessbeginn hatte die Frau erklärt, sie sei "unschuldig, habe niemandem etwas getan". Weil jetzt Akten aus der Karibik eingetroffen sind, will sie Details zum Tatablauf erst später liefern.

Zugleich widersprach ihr Anwalt der Verwertung ihres früheren Geständnisses. Mitte 2016 habe die 45-Jährige zunächst ihre Rolle bei der Ermordung ihres Mannes in dessen karibischer Wahlheimat gestanden, sagten gestern zwei Polizisten. Nach Rücksprache mit ihrem Anwalt habe die Angeklagte in einem Protokoll alle Tatdetails wiederholt, die zur Anklage gegen sie führten. Demnach habe der 56-Jährige sie mehrfach geschlagen und ihre Kinder bedroht, so dass sie mit ihrem neuen Freund beschlossen habe, ihn zu beseitigen.

Ihr heutiger Verteidiger bemängelt, die Angeklagte sei fehlerhaft belehrt und ohne Dolmetscher verhört worden. Dazu sei sie Analphabetin. Jetzt sollen die neuen Unterklagen ausgewertet werden. Darin geht es um Ermittlungsergebnisse gegen den angeblichen Todesschützen und den neuen Freund der Frau. Am 25. Januar geht der Prozess weiter.

(wuk)
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