Lüttich Drei Menschen sterben bei Zugunglück in Belgien

Lüttich · Bei einem schweren Zugunglück nahe Lüttich in Belgien sind drei Menschen getötet und neun verletzt worden. Am späten Sonntagabend krachte ein Intercity-Zug mit rund 40 Passagieren an Bord in einen Güterzug, wie die Bahngesellschaft SNCB mitteilte. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, war zunächst unklar. Vor dem Aufprall hatte es einen Blitzeinschlag an der Strecke gegeben. Auf der Twitter-Seite von SNCB gab es zudem einen Hinweis auf eine Signalstörung auf der Route.

Laut belgischen Medien kamen der Lokführer des Intercitys sowie zwei Reisende bei dem Unglück ums Leben. Der Zustand mehrerer Schwerverletzter war gestern kritisch. Noch in der Nacht nahmen Ermittler und Staatsanwaltschaft Untersuchungen zum Unfallhergang auf. Mehrere Hypothesen würden in Betracht gezogen, um die Kollision zu erklären, sagte ein Sprecher des Schienennetzbetreibers Infrabel laut Nachrichtenagentur Belga. Ein Problem mit einem Signal sei möglich. Einen Bezug zu einem Blitzeinschlag an der Strecke herzustellen, sei jedoch viel zu früh. Auch der Nebel zum Unfallzeitpunkt könne eine Rolle gespielt haben.

Belgische Züge sind nach Angaben des Infrabel-Sprechers mit einem speziellen Bremssystem ausgestattet. Es soll verhindern, dass Züge Rotlicht-Signale überfahren. 99,99 Prozent des belgischen Schienennetzes seien mit dem zugehörigen System ausgestattet. Die Ermittlungen müssten zeigen, ob es Probleme mit dem System gegeben habe.

Mit einem Großaufgebot waren Rettungskräfte aus der Region an die Unglücksstelle ausgerückt. Feuerwehrleute bargen eingeschlossene Menschen aus den Trümmern. Sanitäter und Seelsorger kümmerten sich um die befreiten Passagiere.

In Belgien war es zuletzt im Februar 2010 zu einem folgenschweren Zugunglück gekommen. Damals prallten nahe Brüssel zwei Regionalzüge zusammen. Mindestens 18 Menschen starben, rund 80 wurden verletzt. Ein Lokführer hatte im morgendlichen Berufsverkehr ein Stoppsignal übersehen.

(dpa)
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