Ravensburg Drei Tote bei Familientragödie

Ravensburg · In Ravensburg hat ein Mann seine Frau und seine beiden Stieftöchter getötet.

Nur ein rot-weißes Absperrband deutet am Freitag auf die Tragödie hin, die sich in dem Haus im Ravensburger Ortsteil Untereschach abgespielt hat. Ein 53-Jähriger soll hier in der Nacht zuvor seine Frau und die Stieftöchter im Alter von 14 und 18 Jahren getötet haben. Die Beamten sprechen von einem "grausamen Bild", das sich ihnen bot. Über drei Stockwerke verteilt hätten sie die Opfer gefunden. Nur die fünf Jahre alte Tochter des Ehepaares überlebte demnach. Sie soll geschlafen und die Attacke während der Nacht nicht mitbekommen haben.

Das Motiv des Mannes - der noch in der Nacht vorläufig festgenommen wurde - liegt noch völlig im Dunkeln. Warum ein Vater und Ehemann so etwas tut - das ist auch auf der Straße vor der Doppelhaushälfte in Untereschach am Bodensee Gesprächsthema. Immer wieder bleiben Nachbarn und Anwohner stehen, schauen auf das Absperrband und fragen sich gegenseitig, ob sie etwas Neues erfahren haben. Zwei Mädchen halten sich weinend im Arm.

"Ich kann das gar nicht glauben", sagt eine junge Frau, die mit ihrem Freund vor dem Haus der Familie steht. Sie sei mit der 18 Jahre alten Stieftochter des Mannes schon seit Jahren befreundet gewesen und gemeinsam mit ihr zur Schule gegangen. Nach einem Bericht der "Schwäbischen Zeitung" war die Polizei bereits drei Tage vor der Tat nachts mit drei Einsatzfahrzeugen bei der Familie. Ob es Streitereien gegeben hat, wisse sie nicht, sagt die ebenfalls 18-Jährige, die ihren Namen nicht nennen möchte. "Meine Freundin hat aber nie schlecht über ihren Stiefvater gesprochen. Ich verstehe so was nicht."

Eine Anwohnerin erzählt, dass die Familie erst vor rund einem halben Jahr in die Straße gezogen sei, zuvor habe sie ein paar hundert Meter weiter in dem Ravensburger Ortsteil gewohnt. "Ich habe die Frau und die Töchter oft mit ihrem Hund Gassi gehen sehen", sagt sie. Von einem Polizeieinsatz in der Nacht habe sie aber nichts mitbekommen. "Man rechnet ja auch nicht mit so etwas."

(dpa)
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