Lafayette Drei Tote nach Schüssen in US-Kino

Lafayette · Die Tat in Louisiana erinnert an den Amoklauf von Aurora vor drei Jahren.

Drei Jahre nach dem Amoklauf bei einer Filmpremiere in Colorado hat ein Mann in einem Kino im US-Staat Louisiana das Feuer eröffnet und zwei Frauen getötet. Als zwei Polizisten dem Schützen den Weg nach draußen abschnitten, tötete er sich selbst. Bei dem Vorfall am Donnerstagabend (Ortszeit) im Grand Theatre in Lafayette wurden auch neun Menschen verletzt, einer von ihnen lebensgefährlich, wie Polizeichef Jim Craft mitteilte. In dem Kino brach Chaos aus, Menschen rannten ins Freie.

Das Motiv blieb zunächst völlig unklar. Craft zufolge war der Täter ein 59 Jahre alter wohnungsloser Mann aus Alabama, der sich erst seit Anfang Juli im Raum Lafayette aufhielt. Er habe wohl geplant, nach den Schüssen zu fliehen: Polizisten fanden in seinem Hotelzimmer Perücken und Brillengläser - wahrscheinlich wollte er sich verkleiden und tarnen. Sein Auto mit ausgewechseltem Nummernschild sei am Kinoausgang geparkt gewesen. Wie es weiter hieß, war der Schütze bereits in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Einzelheiten blieben zunächst unklar.

Der als John Russell Houser identifizierte Mann war kurz nach Beginn der romantischen Komödie "Trainwreck" aufgestanden und hatte wahllos zu schießen begonnen. Im Saal seien etwa 100 Zuschauer gewesen. Eine 21-Jährige sei auf der Stelle tot gewesen, eine 33-Jährige im Krankenhaus gestorben. Insgesamt wurden 13 Schüsse abgegeben. Augenzeugen schilderten, der Schütze habe völlig ruhig gewirkt. "Er gab keinen Ton von sich", schilderte Kinobesucherin Katie Domingue in der Zeitung "The Advertiser". Nach sechs Schüssen seien sie zusammen mit ihrem Verlobten in Richtung Ausgang gerannt.

Die Tat weckt Erinnerungen an einen anderen Amoklauf: Am 20. Juli 2012 hatte ein junger Mann in einem Kino in Aurora während der Premiere eines "Batman"-Films um sich gefeuert. Zwölf Menschen starben, Dutzende wurden verletzt. Vor wenigen Tagen sprachen Geschworene den heute 27-jährigen Täter James Holmes schuldig. Die Polizei hält es für möglich, dass der Schütze von Holmes' Amoklauf inspiriert wurde. Nur kurz vor der Tat hatte US-Präsident Barack Obama in einem BBC-Interview erneut die Waffengewalt in den USA beklagt. Er bedauerte, dass es ihm bislang nicht gelungen sei, schärfere Waffenkontrollgesetze durchzusetzen, äußerte tiefe Frustration über den Gegenwind, den er erfahren habe.

(dpa)
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