Duisburg Duisburger Bluttat: Schütze flüchtig

Duisburg · Der Mordkommission liegen nach der Schießerei aber viele Erkenntnisse vor.

Nach der tödlichen Schießerei in Duisburg konzentrieren sich die Ermittlungen der Polizei unter anderem auf das Familienumfeld des getöteten Mannes (29) und der durch einen Bauchschuss schwer verletzten Frau (42). Im Fokus der Ermittler steht möglicherweise auch ein Sohn der Frau. Die Polizei wollte das aber nicht kommentieren. Eine Festnahme in dem Fall gab es bis gestern Abend noch nicht. "Die Fahndung nach dem oder den Tätern läuft unter Hochdruck", erklärte ein Polizeisprecher. Der eingesetzten Mordkommission liegen nach Informationen unserer Zeitung bereits zahlreiche Erkenntnisse über die Bluttat vor. Aus ermittlungstaktischen Gründen können sich die Fahnder aber nicht weiter zu dem Fall äußern.

Der Tote war vorgestern in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Duisburg-Marxloh gefunden worden. Die verletzte Frau hatte blutend vor dem Haus gesessen. Sie wurde notoperiert. Ihr Zustand sei kritisch, aber stabil, hieß es. Gestern stellte sich heraus, dass sie entgegen ersten Meldungen doch nicht schwanger ist. Unklar ist nach wie vor, in welchem Verhältnis der Getötete und die verletzte Frau zueinander standen. Zeugen wollen gesehen haben, wie zwei Personen nach der Bluttat aus dem Haus gerannt kamen, unter ihnen soll angeblich auch ein minderjähriger Sohn der Verletzten gewesen sein. Eine sofort eingeleitete Großfahndung war erfolglos geblieben. Die Ermittler setzten dabei rund 20 Streifenwagen und einen Hubschrauber ein.

Aus dem Umfeld der Frau war zu erfahren, dass sie insgesamt acht Kinder haben soll. Eine Tochter soll in Syrien oder dem Irak gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" kämpfen. Ihre Mutter soll erst einen Tag vor der Bluttat aus der von den Kurden dominierten Stadt Batman in der Türkei nach Duisburg zurückgekehrt sein.

(RP)
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