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Edmonton Eisbären gehen die Schollen aus

Edmonton · Eine neue Studie aus Nordamerika bestätigt einen alarmierenden Trend: In der Arktis ist die Zahl der Eisbären um 40 Prozent zurückgegangen.

Die Zahl der Eisbären in der Arktis ist in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. Lebten 2004 noch etwa 1500 Exemplare im Nordwesten Kanadas und im Norden Alaskas, so sind es jetzt nur noch 900 - ein Rückgang um 40 Prozent. Das bestätigt eine neue Langzeitstudie staatlicher Forscher aus Kanada und den USA, die in der Fachzeitschrift "Ecological Application" veröffentlicht wurde. Besonders dramatisch ist die Lage laut Studie für den Bärennachwuchs. Nur wenige Tiere überleben lange genug, um überhaupt paarungsreif zu werden. Als Grund für die dramatische Situation machen die Forscher den Klimawandel aus.

Konkret geht den Eisbären die Nahrungsquelle aus. Weil das arktische Eis immer schneller schmilzt, gibt es nicht mehr ausreichend Packeis, von dem aus die Raubtiere auf Robbenjagd gehen können. Robben sind die Hauptnahrungsquelle der Eisbären. Ohne ausreichend Nahrung sind die großen Räuber derart geschwächt, dass sie sich immer seltener fortpflanzen oder sogar verhungern.

Die jetzt veröffentlichte Studie hat für die Forscher eine derart alarmierende Wirkung, weil sie die Population der Tiere über zehn Jahre nachweisen kann. Über diesen Zeitraum hatten die Wissenschaftler die Eisbären der Region beobachtet, so lange wie in kaum einer Studie zuvor. "Die Zahlen legen nahe, dass der Lebensraum für die Eisbären immer unsicherer wird", erklärte Jeff Bromaghin von der U.S. Geological Suvery. Besonders sorgenvoll blicken die Forscher auf den Bären-nachwuchs: "Von 80 Jungbären, die wir zwischen 2004 und 2007 in der Region beobachten konnten, haben nur zwei überlebt", so Bromaghin.

Die untersuchte Region ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Früher taute dort das Eis im Sommer nur entlang eines Streifens von etwa 50 bis 100 Kilometer. Heute rückt die Grenze immer weiter nach Norden. Insgesamt ist das Eis in der Arktis in diesem Jahr auf die drittkleinste Fläche seit dem Beginn der Messungen geschrumpft.

Laut Umweltorganisation WWF ist die Eisbärenpopulation in mindestens drei weiteren Regionen rückläufig. An der Hudson Bay leben heute rund 900 Tiere, vor 20 Jahren waren es 1200. Auch die Populationen entlang der Küsten der Baffin- und Ellesmere-Inseln in Nunavut schrumpfen. Forscher schätzen, dass in 40 Jahren zwei Drittel der weltweit 20 000 Eisbären verschwunden sein könnten. "Die Zahlen sind ein Warnsignal", betont der WWF-Arktisexperte Paul Crowley. Sie zeigten, wie dramatisch sich der Klimawandel auf den Lebensraum der Eisbären auswirke. Die Umweltschützer fordern mehr Klimaschutz - aber auch den Stopp der umstrittenen Eisbärenjagd.

(RP)
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