Kommentar Energiewende braucht Kompromisse

Die Energiewende war schnell ausgerufen, und wer es wagte, Zweifel am großen Vorhaben zu äußern, ökonomische, finanzielle oder technische, der wurde ebenso schnell moralisch in die Ecke gestellt.

Der Atomausstieg und der komplette Umbau des deutschen Stromsystems wurde kritikfreie Zone. Das schaffen wir schon!, verkündeten Politiker wie Öko-Lobbyisten und suggerierten, dass die Folgen für uns Bürger kaum spürbar sein würden. Doch nun wird allmählich klar, was uns der ganze Spaß kosten wird, und damit sind längst nicht nur die durch die Decke gehenden Energiepreise gemeint.

Denn um das gigantische Projekt durchzudrücken, wird nicht lange gefackelt: die nötige Infrastruktur wird in die Landschaft geklotzt, es ist ja nur zu unserem Besten.

Es geht hier nicht darum, dem Wutbürger das Wort zu reden. Wenn jede neue Stromleitung auf Widerstand stößt, können wir die Energiewende gleich begraben. Aber es darf auch nicht sein, dass die Betroffenen schlecht informiert werden.

Dass jede Baumaßnahme stets als "alternativlos" gilt. Bürgerbeteiligung mag Zeit kosten, aber ohne sie geht es nicht. Die Energiewende kann nur mit Kompromissbereitschaft gelingen — von allen Seiten wohlgemerkt.

(RP/pst)
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