Der "Graf" betonte, für ihn sei der ESC so etwas wie die Champions League, die er schon als Kind bei seiner Oma mit dem Käseigel auf dem Tisch verfolgt habe. Und: "Wenn du nach Kopenhagen willst, musst du das ganze Land auf deiner Seite haben." Sollte Unheilig sich im heutigen Vorentscheid durchsetzen, stehen die Chancen auf eine deutsche Platzierung weit vorn oder gar einen weiteren deutschen ESC-Sieg nach Lenas Erfolg 2010 gar nicht schlecht. Unheilig hat viele europäische Fans, die nächste Tour geht unter anderem nach Moskau und St. Petersburg. Unter den diesmal nur 37 Teilnehmer-Ländern gibt es bislang noch keinen ausgemachten Publikums-Liebling.

Ungewöhnlich: Einen möglichen Konkurrenten für den deutschen Beitrag lässt die ARD heute Abend im eigenen Vorentscheid auf die Bühne. Neben Adel Tawil und der Vorjahres ESC-Siegerin Emmelie de Forest tritt auch Italiens Top-Star Emma Marrone in einer Abstimmungspause auf — mit dem Titel "La mia città", mit dem sie in Kopenhagen für Italien an den Start geht. In der Beeinflussung des Abstimmungsverhaltens ein kluger Schachzug: Wenn das ARD-Publikum demonstriert bekommt, was die Konkurrenz nach Kopenhagen schickt, könnte das den Sieg eines international chancenlosen deutschen Beitrags verhindern.