Fotos 25 Jahre Privatfernsehen - eine Chronik
Am 1. Januar 1984 erfolgt durch die PKS (heute Sat.1) der Startschuss für das deutsche Privatfernsehen. RTL Plus zieht nur einen Tag später nach.
Die erste RTL-Sendung: Hans Meiser und Geert Müller-Gerbes moderieren die "7 vor 7"-Newsshow.
Das Privatfernsehen hat seit seinem Start vor 25 Jahren viele Sportereignisse live gezeigt. Bereits am 25. März 1984 beginnt RTL mit der Übertragung von Formel-1-Rennen und erreicht damit am Anfang rund 200.000 Zuschauer - heute sind es Millionen.
Zwei Urgesteine des Privatfernsehens: Karlchen und Björn Hergen-Schimpf. Die Moderationspuppe kommentiert bereits seit September 1984 das Tagesgeschehen. Heute ist die Moderationspuppe jedoch nur noch im Frühmagazin zu sehen.
Karl Dall steht ebenfalls für die Anfänge des Privatfernsehens. In seiner Sendung "Dall-As" (1985) provoziert er Gäste und Zuschauer mit flapsigen Aussagen. Später wechselt er zu Sat.1 und macht dort mit "Jux und Dallerei" weiter. Am Konzept ändert sich wenig.
Eine der ersten US-Serien im deutschen Privatfernsehen war "Knight Rider" mit Hauptdarsteller David Hasselhoff. Der Schauspieler und Sänger ebnete mit seinem sprechenden Auto K.I.T.T. anderen US-Serien den Weg im deutschen TV.
Frühstücksfernsehen gibt es seit 1987 im deutschen Fernsehen. RTL und Sat.1 schickten ihre Moderatoren fast zeitgleich ins Rennen, um den Zuschauer schon am frühen Morgen zu informieren und zu unterhalten.
Ein Aufschrei ging durch Deutschland, als Erika Berger 1987 mit "Eine Chance für die Liebe" auf Sendung ging und TV-Deutschland bei erotischen Fragen telefonisch hilfreich zur Seite stand.
„Alles Nichts Oder?" mit dem Moderatoren-Duo Hugo-Egon Balder und Hella von Sinnen wird ab 1988 ausgestrahlt. Der Torten-Spaß wird dem Publikum knapp sechs Jahre lang gezeigt.
Ein weiterer Meilenstein im Privatfernsehen ist das "Glücksrad". Anfangs läuft das 1988 gestartete TV-Kreuzworträtsel auf Sat.1, später wird es auf Kabel 1 und 9Live fortgesetzt. Es ist gleichzeitig der Startschuss für private Gameshows.
Ulli Potofski präsentiert 1988 "Anpfiff" und die Fußball-Bundesliga erstmals im Privatfernsehen. Im Gegensatz zum öffentlich-rechtlichen TV werden hier schon am frühen Samstagabend Bilder von allen Spielen des Nachmittags gezeigt.
Eine weitere Gameshow wird 1989 zur Kult-Sendung. "Der Preis ist heiß" mit den Moderatoren Harry Wijnvoord (rechts) und Walter Freiwald avanciert bis 1997 zum Publikumsschlager.
1989 ist RTL live dabei als Steffi Graf und Boris Becker in Wimbledon Tennis-Geschichte schreiben. Sechs Millionen TV-Zuschauer verfolgen dabei unsere Tennis-Helden im Mekka des weißen Sports.
1989 gibt Moderator Günther Jauch sein Debüt im Privatfernsehen. Jauch, der zuvor das "aktuelle Sportstudio" im ZDF moderierte, wird nach und nach zur Allzweckwaffe von RTL. Neben "stern tv", moderiert er beim Kölner Sender die erfolgreiche Quizsendung "Wer wird Millionär?".
Im Januar 1990 geht Hugo Egon Balder mit "Tutti Frutti" auf Sendung. Die umstrittene Strip-Show sorgt als erste erotische TV-Show im deutschen Fernsehen für Aufsehen.
1990 schickt RTL Schlagersänger Roy Black als Schauspieler ins Rennen. Die erste eigenproduzierte Serie "Ein Schloss am Wörthersee" wird ein Erfolg und Wiederholungen sind später sogar in der ARD zu sehen.
Reinhold Beckmann (2. v. re.), zuvor beim WDR und beim NDR im Einsatz, wird 1992 bei Sat.1 Spotchef und das Gesicht von "ran", der neuen Fußball-Bundesliga-Sendung. Anfangs sehr gelobt, wurde die Sendung später aufgrund der vielen Werbeunterbrechungen stark kritisiert.
Linda de Mol moderierte bei RTL von 1992 bis 2000 die "Traumhochzeit". Die Sendung, in der sich erstmals ein Paar vor laufenden Kameras das Ja-Wort gab, wird mit bis zu elf Millionen TV-Zuschauern eine der beliebtesten Sendungen im deutschen Fernsehen.
Hans Meiser, einer der Geburtshelfer von RTL, tritt 1992 mit der Sendung "Hans Meiser" die Talkshow-Lawine los. Ihm folgen unzählige Nachahmer auf diversen Sendern, die bis heute noch ihr Unwesen im TV treiben.
GZSZ - vier Buchstaben, die in Deutschland für Seifenoper stehen. "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" ist seit 1992 die erfolgreichste deutsche Serie ihres Genres. Mittlerweile produzieren nahezu alle Sender Soaps.
1993 geht "RTL Samstag Nacht" auf Sendung. Die Sendung verhalf der Comedy im deutschen Fernsehen zum Durchbruch und war das Vorbild zahlreicher späterer Comedy-Sendungen.
Stefan Raab betritt 1993 die Bühne Privatfernsehen. Beim Musiksender VIVA verdient sich der Entertainer erste Meriten, bevor er 1999 zu Pro7 wechselt und dort die tägliche Show "TV Total" moderiert. Daneben organisiert Raab Show-Veranstaltungen, unter anderem die Wok-Weltmeisterschaft, Schlag den Raab, TV Total Turmspringen und Stockcar-Rennen.
Das Privatfernsehen macht den Boxsport im Fernsehen salonfähig. RTL zeigt 1995 die Kämpfe von Axel Schulz und Henry Maske. Über 17 Millionen TV-Zuschauer verfolgen den Fight zwischen Maske und Garciano "Rocky" Rocchigiani.
Oliver Geissen ist ein weiteres Gesicht des Privatfernsehens. Seit 1999 moderiert er seine tägliche Talkshow auf RTL. Es folgten Show-Reihen wie „Die 80er Jahre Show“ (2002), „Die DDR-Show“ (2003) und „20 Jahre RTL“ (2004). Momentan führt er als Moderator durch die Staffel der Chart-Show „Die ultimative Chartshow“.
Im Jahr 2000 kommt "Big Brother" ins deutsche Fernsehen. Der Privatsender RTL II beobachtet die komplett von der öffentlichkeit abgeschotteten Kandidaten rund um die Uhr mit Kameras und Mikrofonen. Die Show, die mittlerweile in der neunten Staffel ausgestrahlt wird, wird anfangs heftig diskutiert.
Seit 2002 heißt es bei RTL "Deutschland sucht den Superstar". Popstar Dieter Bohlen castet seitdem jährlich mit Jurymitgliedern talentierte Nachwuchssänger und kürt am Ende mithilfe der Zuschauer den Superstar.
"Ich bin ein Star, holt mich hier raus" hallt es seit 2004 durch den australischen Dschungel. RTL verdonnert dabei zehn mehr oder weniger prominente Menschen zu unangenehmen und ekligen Aufgaben im Urwald. Eine vierte Staffel läuft ab Januar 2009.