Berlin 500 Folgen "Shopping Queen"

Berlin · Designer Guido Maria Kretschmer ist mit seiner Styling-Show ein Aushängeschild von Vox geworden.

Fernsehen ist wie Mode. Schlicht ist häufig besser. Und was könnte schlichter sein, als Frauen Geld in die Hand zu drücken und zum Einkaufsbummel zu schicken? Da kommen wundervolle Szenen heraus - Hetzjagden durch Fußgängerzonen, Feilschereien an der Kasse und Nervenzusammenbrüche in der Umkleidekabine. Mit diesem Rezept hat sich die Vox-Sendung "Shopping Queen" eine treue Gemeinde erobert.

Im Schnitt 650 000 Zuschauer schalten nachmittags ein, wenn fünf Damen um die "Shopping Queen"-Krone wetteifern. Es läuft seit 2012 immer gleich ab. Eine Teilnehmerin bekommt 500 Euro Budget, um in vier Stunden einen vorgegebenen Look zusammenzustellen. Derweil dürfen vier Konkurrentinnen im zurückgelassenen (oftmals riesigen) Kleiderschrank herumschnüffeln. Designer Guido Maria Kretschmer kommentiert das Ganze mit sanften Lästereien auf dem Off. Heute um 15 Uhr läuft die 500. Folge. Die Jubiläumswoche kommt aus Düsseldorf - die Kandidatinnen haben das doppelte Budget zur Verfügung.

Kretschmer ist seit Jahren kontinuierlich auf der Erfolgsspur. Neben seinen Mode-Linien entwirft er Kleidung für Fluglinien und Konzerne, aber auch Kostüme für Theater und Film. Im Fernsehen ist er immer präsenter und als Sympathieträger geschätzt. Als Spin-Off von "Shopping Queen" brachte er "Promi Shopping Queen" (ebenfalls Vox) heraus, später die Umstyling-Show "Hotter Than My Daughter" (RTL). Bei der RTL-Show "Das Supertalent" stieß Kretschmer zur Jury.

Nicht nur mit seinen freundlich-gehässigen Kommentaren hat er viele Frauenherzen erobert. Von einer Hilfsorganisation hat er zum Beispiel einen verletzten Windhund unter seine Fittiche genommen. Mit Rücksicht auf die Operation an dessen gebrochenem Bein verzichtete er in diesem Sommer auf eine große Reise. "Das ist jetzt wichtiger."

113 Shopping Queens und drei Shopping Kings wurden in der Sendung bisher gekürt. Die durchschnittliche Kandidatin ist 35 Jahre alt, hat ein monatliches Shoppingbudget von 275 Euro und Kleidergröße 38. Sie lebt auf 98 Quadratmetern und ist 1,68 Meter groß. In 27 Städten war das pinke Shoppingmobil bislang zu Gast - am häufigsten wurden Hamburg, Berlin, Köln, Düsseldorf und München besucht. Der geringste Betrag, den eine Kandidatin bislang von den 500 zur Verfügung stehenden Euro ausgab, waren 167,60 Euro.

Kretschmer hat in den 500 Folgen viel erlebt. "Aber eine Dame schaffte es tatsächlich, mich etwas aus der Fassung zu bringen: Sie ließ sich beim Einkaufen von dem Shopping-Geld Botox spritzen. Das konnte ich nicht verstehen - das war nicht ,Shopping Queen' für mich. Dafür musste ich ihr einfach null Punkte geben." Das einzige Mal in der Geschichte der Sendung. Die Bestnote "Zehn Punkte" hat Kretschmer aber auch nur fünfmal vergeben. Die bisher höchste Gesamtpunktzahl bekam eine Kandidatin aus Frankfurt mit 49 Punkten, gefolgt von einer Bonnerin mit 47.

Auf die Frage nach der bestangezogenen Frau Deutschlands fallen Kretschmer spontan Barbara Schöneberger, Iris Berben und Hannelore Elsner ein. "Das sind alles tolle Frauen, die im Leben stehen und das auch mit ihrem Kleidungsstil zeigen. Sie wissen, wie sie ihren Körper betonen und beweisen damit einen hervorragenden Geschmack, Stil und Eleganz."

"Shopping Queen", Vox, 15 Uhr

(dpa/RP)
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