"Deutschland sucht den Superstar" Amt streicht Teilnehmern Hartz IV

Köln · Der Weg zum Ruhm ist bekanntlich dornenreich. Deutschlands nächster Superstar zu werden, könnte sich für einige Kandidaten der Castingshow aber zu einer existentiellen Frage entwickeln. Das Arbeitsamt hat den drei Kandidaten Menowin Fröhlich (22), Mehrzad Marashi (29) und Helmut Orosz (30) die Hartz-IV-Zuweisungen gestrichen.

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Foto: dpa, Ulrich Perrey

Hintergrund: RTL zahlt den Nachwuchssängern für ihre Auftritte in den Mottoshows eine Aufwandsentschädigung. Laut "Bild" sind das pro Person rund 3000 Euro — aus Sicht der Behörden offensichtlich zu viel.

Menowin Fröhlich bekam bisher seine Wohnung finanziert, in der er mit seiner Ex-Freundin Sabrina lebt. Für die drei Zimmer auf rund 80 Quadratmetern gab es etwa 375 Euro; es blieben etwa 330 Euro zum Leben. Nachdem er dem Arbeitsamt mitgeteilt hatte, dass er bei "Deutschland sucht den Superstar" in der Endrunde ist, wurden die Zuwendungen eingestellt. Auch sein Konkurrent Helmut Orosz hat den negativen Bescheid bereits vorliegen. "Ich habe angegeben, dass ich jetzt bei RTL Geld verdiene. Mein Hartz IV ist daraufhin gestrichen worden", sagte er gegenüber "Bild". Familienvater Mehrzad Marashi steht die Absage noch bevor. Er wollte sich gestern auf dem Arbeitsamt in Hamburg melden. "Danach werde auch ich kein Geld mehr bekommen", so Marashi.

Für Fröhlich steht besonders viel auf dem Spiel. Der 22-Jährige war 2005 zu einer zweijährigen Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung verurteilt worden, hatte sich vor der Polizei versteckt, seine Strafe dann aber doch noch verbüßt. Von dem Superstar-Titel erhofft er sich einen Neuanfang.

In der heutigen zweiten Mottoshow (20.15 Uhr, RTL) widmen sich die Kandidaten den "größten Pop-Hymnen aller Zeiten". Gleich zwei Sängerinnen haben sich einen Song von Irene Cara ausgesucht: Kim Debkowski interpretiert "Fame", Ines Redjeb versucht sich an "What A Feeling". Der "Checker" Thomas Karaoglan ist bei David Hasselhoff fündig geworden: "I've Been Lookin' For Freedom" ist seine Wahl. Marcel Pluschke covert "Live Is Life" von Opus, Nelson Sangaré "What A Wonderful World" von Louis Armstrong. Manuel Hoffmann hat sich "Wind Of Change" von den Scorpions vorgenommen.

Und die drei Ex-Hartz-IV-Bezieher? Mehrzad Marashi singt "One" von U2, ein tolles Stück, das ihm viel abverlangen wird. Helmut Orosz geht mit dem unverwüstlichen "It's My Life" von Bon Jovi auf Nummer sicher. Und Favorit Menowin Fröhlich will mit dem gefühligen "We Are The World" wieder alle Herzen brechen. Schließlich geht es um seine finanzielle Zukunft.

(RP)
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