ARD-Volksmusikshow Aus für Andi Borg bei "Musikantenstadl"
Düsseldorf · Die ARD und ihre Partnersender ORF und SRF planen nicht mehr mit Andy Borg (54) als Moderator des "Musikantenstadl". Das teilten die Verantwortlichen am Montag mit.
Borg, der die Show im September 2006 das erste Mal moderiert hatte, darf bei der Open-Air-Live-Sendung aus Pula am 27. Juni noch ein letztes Mal als "Stadl"-Moderator auf der Bühne stehen, bevor er sich endgültig von der Show verabschieden muss.
Der langjährige Moderator zeigte sich nach der Entscheidung enttäuscht: "Ich hab mir so sehr gewünscht und dafür gekämpft, dass der Stadl weitergeht. Dass ich bei der Verlängerung nun nicht mehr mit dabei sein werde, schmerzt natürlich", sagte Borg nach Senderangaben.
Zukünftig möchte man mit dem "Stadl" auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Offenbar wird Andy Borg dies nicht zugetraut. Darum soll es nun "eine neue Art der Präsentation" geben - "inhaltlich wie personell". ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner weiter: "Jede große Marke braucht einen Erneuerungszyklus." Nach 34 Jahren Laufzeit der Show werde man deshalb "gemeinsam mit unseren Partnern einen weitreichenden Entwicklungsschritt setzen".
Die Zukunft des "Musikantenstadl", über die seit Monaten beraten wird, bleibt dabei dennoch ungewiss. Wie oft die ARD-Show nach dem Aus von Andy Borg noch zu sehen sein wird, sei "noch offen", sagte die Leiterin des Programmbereiches Bayern und Unterhaltung des Bayerischen Rundfunks (BR), Annette Siebenbürger. Derzeit läuft der Vertrag der Sendung noch bis Ende 2015. Zudem ist nach BR-Angaben noch nicht bekannt, wer die Nachfolge des Österreichers antreten soll.
Der "Musikantenstadl" läuft seit 1983 in Deutschland, nachdem er zuvor bereits zwei Jahre in Österreich zu sehen war. Damit ist der "Musikantenstadl" eine der ältesten TV-Shows Deutschlands.
Fast 25 Jahre wurde die Sendung von Karl Moik moderiert, dessen Nachfolge Andy Borg vor acht Jahren antrat. Auch damals fiel die Entscheidung mit der Begründung, man wolle mit einem jüngeren Moderator ein jüngeres Publikum erreichen. "Ohne mich geht das den Bach runter", prophezeite Moik nach seiner Absetzung. "Egal, wer mein Nachfolger wird, er tut mir jetzt schon leid", verkündete der mittlerweile 76-Jährige, nachdem der BR seinen Vertrag nach 24 Jahren nicht verlängern wollte.
Was Andy Borg über die Zukunft des "Musikantenstadl" und über die Chancen möglicher Nachfolger denkt, ist bisher nicht bekannt. Über die Mitteilung hinaus wollte er sich nach Angaben seiner Sprecherin zunächst nicht äußern. Nur so viel: "Ich wünsche den Zuschauern weiterhin viel Freude!"