Einer von ihnen ist Taliban-Anführer Mullah Mohammed Omar, der von 1996 bis 2001 Chef des Islamischen Emirats Afghanistan war und seitdem als verschwunden gilt. Omar ist "Der letzte Kalif von Afghanistan" (20.15 Uhr), wie die Filmemacherin Claire Billet und ihre Co-Autorinnen Bette Dam sowie Leslie Knotts ihren Film genannt haben. Sie haben sich auf die Spuren des als gewalttätig bekannten Taliban-Anführers im Land begeben.

Ausfindig machen die drei - in der Öffentlichkeit verschleiert, aber mit kleinen Kameras gespickt - den Kalifen nicht. Aber sie treffen Weggefährten, Zeitgenossen, Verwandte, die Mullah Omar kennen. Dessen Aufenthaltsort ist nicht bekannt, es existieren nur wenige Fotos von ihm und nur ein Film, in dem er einen Mantel vors Gesicht hält.

Im Anschluss wird Billet im Interview (21.15 Uhr) die Frage gestellt, ob so ein Film nicht das Risiko der Verharmlosung der Taliban in sich trage. Billet sagt, der Film solle eine andere Wirklichkeit des Landes zeigen, "und nicht die unserer Nachrichtensender". Es sei für sie ein Vorteil gewesen, als Frau den Film zu drehen, die afghanische Gesellschaft beschütze sie mehr als einen westlichen Mann.

Der anschließende Film "Countdown Afghanistan" (21.30 Uhr) beschäftigt sich mit den Szenarien nach dem Abzug der internationalen Schutztruppen. Der Dokumentarfilm zeigt Afghanen, die auch nach diesem Abzug für Frieden, Bildung und Gleichberechtigung kämpfen.

"1979. Der Afghanistan-Krieg verändert die Welt" (22.25 Uhr) schildert den Einmarsch der Roten Armee. Anhand bisher unveröffentlichter Aussagen des heutigen Friedensnobelpreisträgers Michail Gorbatschow, von Ex-Offizieren der Geheimdienste und afghanischen Anführern veranschaulicht die Doku die Hintergründe dieses Krieges.

"Themenabend Afghanistan", Arte, ab 20.15 Uhr