Berlin Auf der Flucht vor den Taliban

Berlin · Eine französische Journalistin (Diane Kruger) wird von Terroristen als Geisel genommen.

Staubige Pisten, schwarze Geländewagen, ab und zu ein primitives, weißes Flachdachhaus, sonst nur Sand, Sand, Sand und Steine. Das trostlose Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan ist Schauplatz des Actiondramas "Flucht durch die Berge". Dieses Mal verteidigt nicht die Bundeswehr, sondern eine Spezialeinheit der französischen Armee am Hindukusch die Freiheit der westlichen Welt.

Diane Kruger, Hollywood-Star mit deutschen Wurzeln ("Troja"), spielt die französische Journalistin Elsa Casanova, die sich früher kritisch mit dem Afghanistan-Einsatz auseinandersetzte, nun aber als Geisel aus den Händen skrupelloser Taliban vom Militär befreit werden muss. "Ich will, dass sie lebend herausgeholt wird", sagt der Staatspräsident. 60 Elitesoldaten rücken aus. Eigentlich könnte nach einer halben Stunde schon ein Happy End stehen, als die Tür zu Elsas Verlies mit den Worten "Französische Armee!" eingetreten wird.

Doch die Spezialeinheit schafft es nicht rechtzeitig, mit den Zivilisten zum vereinbarten Treffpunkt mit den Helikoptern vorzudringen und verliert zudem die Funkgeräte. Die Reporterin und das halbe Dutzend von Draufgängern haben keine Wahl: Sie müssen sich quer durch das Gebirge wagen, ein schier endloses Niemandsland. "Wir haben den Auftrag, Sie zurückzubringen. Und das werden wir", so das Versprechen. Ihnen auf den Fersen ist der "Schlächter von Kabul", Ahmed Zaief (Raz Degan). Was folgt, ist ein Wechsel zwischen Hetzjagd, Ballerei und verblutenden Menschen.

Das ZDF zeigt am späten Montagabend häufig Spielfilm-Importe, darunter oft Perlen. Dieses französische Werk zählt nicht dazu. Der nach Videospiel klingende Originaltitel "Special Forces" passte besser als die Eindeutschung "Flucht durch die Berge". Man muss sich bei diesem zähen Film fragen, was ärgerlicher ist: Die hohlen pathetischen Dialoge, die lahme Handlung, die blutrünstige Ego-Shooter-Ästhetik oder die billigen Anleihen beim Kriegsdrama "Platoon". Am eindrucksvollsten sind noch die Luftaufnahmen. Gedreht wurde der Film in Dschibuti, in Tadschikistan und in Frankreich.

"Flucht durch die Berge", ZDF, 22.15 Uhr

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort