Ärzte warnen Bis zu 20.000 Jugendliche sind süchtig nach Medien

Berlin · Jugendärzte warnen davor, dass immer mehr Kinder und Jugendliche süchtig nach Medien sind. Experten gehen davon aus, dass rund 20.000 junge Menschen zwischen zwölf und 25 Jahren betroffen sind.

 Mediennutzung gehört für Jugendliche zum Alltag. Doch bei etwa zwei Prozent der jungen Leute werden Fernsehen, Internet oder Computerspiele Experten zu Folge zur Sucht.

Mediennutzung gehört für Jugendliche zum Alltag. Doch bei etwa zwei Prozent der jungen Leute werden Fernsehen, Internet oder Computerspiele Experten zu Folge zur Sucht.

Foto: dpa, Jens Wolf

Mindestens zwei Prozent der 12- bis 25-Jährigen würden abhängig von Fernsehen, Internet oder Computerspielen, erklärte am Samstag der Leiter des 19. Kongresses für Jugendmedizin in Weimar, Uwe Büsching. Im Deutschlandradio Kultur betonte er, bis zu 20.000 betroffene Jugendliche stünden damit für Schule und Beruf in dieser Phase nicht zur Verfügung.

Wenn Eltern merkten, dass ihre Kinder andere Lebensaufgaben aufgrund des Medienkonsums vernachlässigten, dürften sie den Konflikt nicht scheuen, betonte Büsching. "Wenn Sie ein Kind haben, das zu viel am PC sitzt, dann hilft eben auch nur ein Nein", so der Kinder- und Jugendarzt. Zudem könnten Eltern bei Psychologen oder Ärzten Rat suchen.

Büsching empfahl, Kinder vor dem zweiten Geburtstag nicht mit bildgebenden Medien vertraut zu machen und im Schlafzimmer keinen Fernseher aufzustellen. Er warnte Mütter davor, beim Stillen "die aufgezeichneten Soaps von gestern" anzuschauen. Es störe die Bindung, wenn eine Mutter mehr Interesse am Fernsehen habe als an ihrem Kind.

(KNA/jco)
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