"Tatort Nachtsicht" Was einen Serienkiller antreibt

Bremen · Der Bremer "Tatort" ist ungewöhnlich brutal und punktet mit starken männlichen Hauptdarstellern. Die Ermittler bekommen es mit einem perfiden Serientäter zu tun.

Szenen aus dem Bremer Tatort "Nachtsicht"
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Szenen aus dem Bremer Tatort "Nachtsicht"

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Foto: Radio Bremen/Michael Ihle

Von Serienmördern sind die Zuschauer einiges gewöhnt: Hannibal Lecter, Dexter Morgan und Co haben ihre Vorgehensweisen perfektioniert. Doch nicht immer wird die Brutalität eines solchen Täters, wie sie gerne in US-Serien vorkommt, auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Deutschland gezeigt. Ausgerechnet im Bremer "Tatort" ist das anders: Dort bekommen es Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) mit einem besonders perfiden Serienkiller zu tun. Mit einem Spezialfahrzeug ohne Licht und mit geräuschlosem Antrieb macht er Jagd auf seine Opfer. Beinahe unsichtbar taucht der Wagen aus der Dunkelheit auf und erfasst Jogger oder Mofafahrer. Doch damit nicht genug: Ein Dorn neben dem Hinterrad garantiert schwerste Verletzungen. Plexiglas unter dem Sitz ermöglicht es, die Opfer während ihres Todes zu beobachten. Und der Täter überfährt die Opfer nicht nur einmal, sondern mehrmals - es scheint ihm besondere Freude zu bereiten, sie sterben zu sehen.

Schnell auf der richtigen Spur

Anfangs ist noch nicht klar, dass die übel zugerichteten Leichen im Fall "Nachtsicht" (Regie: Florian Baxmeyer) nicht einfach Unfallopfer sind, sondern das Werk eines Serienkillers. Doch Parallelen an den Tatorten bringen die Ermittler schnell auf die richtige Spur. Die Kommissare haben den Lackierer und ehemaligen Drogenabhängigen Kristian Friedland (Moritz Führmann) im Visier - seine Eltern aber blockieren die Ermittlungen gegen ihren Sohn hartnäckig.

Tatort – diese Teams ermitteln
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"Tatort" – diese Teams ermitteln

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Während es in anderen "Tatort"-Teams mutmaßlich darum gehen würde, den Killer ausfindig zu machen, stehen in Bremen die Motive des Mannes im Fokus und die Frage, warum ihn seine Familie mit allen Mitteln zu schützen versucht.

Dieser "Tatort" ist besonders in den männlichen Hauptrollen stark besetzt. Theaterschauspieler Moritz Führmann, Ehemann von Anna Schudt und momentan am Düsseldorfer Schauspielhaus in "Der Revisor" zu sehen, spielt den depressiven Killer überzeugend. Ebenso eindringlich ist das Spiel von Jost Friedland (Rainer Bock) als sein Vater. Trotz guter Darsteller weiß der Fall aber nicht ganz mitzureißen.

"Tatort: Nachtsicht", DasErste, So, 20.15 Uhr

(leb)
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