Herausforderer siegt bei "Schlag den Raab" Buh-Rufe für Gewinner Hans-Martin

Düsseldorf · "Schlag den Raab" ist wieder da. In der ersten Sendung nach der langen Sommerpause hat Moderator Stefan Raab bereits Federn lassen müssen. Sein drahtiger Herausforderer Hans-Martin gewann nach einem wahren Krimi. Das Publikum konnte sich für den Raab-Bezwinger weniger erwärmen.

Hans-Martin gewinnt "Schlag den Raab"
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Hans-Martin gewinnt "Schlag den Raab"

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"Schlag den Raab" - das Format lebt davon, dass sich ein Außenseiter gegen den Ehrgeizling Stefan Raab bewähren kann. In der Regel hat er damit auch die Unterstützung des Publikums sicher. An diesem Samstag war alles anders. Herausforderer Hans-Martin, ein 24-jähriger schlanker Pharmaziepraktikant aus Oldenburg, ballte Fäuste, ging mit hohem Aggressionspuls in die Spiele, brüllte Unmut und Freude wie ein Wrestling-Berserker in die Studiokulisse. In den Sport und Kraftspielen war er stark, ging es um Raffinesse war Raab im Vorteil. Am Ende der Sendung fragte Moderator Matthias Opdenhövel einmal ins Publikum, wer denn dem Herausforderer die Daumen drücke. Er erntete gähnendes Schweigen.

Hochspannung bis zum Letzten

Aber nicht nur deswegen war die erste Ausgabe nach dem Sommer eine besondere. Es hat schon langweiligere Raab-Sendungen gegeben. Nicht so an diesem Abend. Bis zum letzten Spiel blieb die Spannungskurve am oberen Limit. Die Sendung dauerte wieder bis tief in die Nacht. Erst im 15. Spiel entschied sich, ob der noch mehr als Raab vom Ehrgeiz beseelte Hans-Martin die ausgelobten 500.000 Euro mit nach Hause nehmen durfte oder nicht. Die Führung wechselte in den Spielen in der Endphase hin und her.

Anfangs gewann Raab in Serie, er gwann die Mehrzahl der Spiele. Hans-Martin punktete jedoch, als um die meisten Punkte ging. Im Fußballduell muss sich der Verteidiger der TuS Eversten zwar geschlagen geben, im Armbrustschießen, Bahnradfahren und Filmplakate-Raten lag er jedoch vorne. Nach Spiel zwölf lag Hans-Martin schon weit vorne. Mit einem Sieg in den nächsten beiden Disziplinen hätte er die entscheidenden Punkte geholt.

Ein Zitter- Finale

Doch Spiel 13 erwies sich als zu schwierig. Es galt, Behauptungen, aufgestellt von Moderator Matthias Opdenhövel, nach richtig oder falsch zu unterscheiden. Ist der Kölner Dom die höchste Kirche Deutschlands? Raab wusste es besser, rettete sich cool und abgebrüht eine Runde weiter.

Spiel 14 trieb die Spannung auf die Spitze. Raab und sein Herausforderer mussten auf einer kleinen Plastikplatte einen Besenstiel balancieren. Dreimal hintereinander ging dem jungen Raab-Gegner, der den Sieg schon sicher in der Tasche glaubte, sichtbar die Düse. Der Stiel rasselte zu Boden, Raab jubelte frenetisch und mit ihm das Publikum. Die Entscheidung musste im Finale fallen.

Münzenschnippen im Finale

Dafür hatten sich die "Schlag-den-Raab-Macher" wieder etwas ganz Besonderes ausgedacht: Münzenschnippen. Von der Tischkante aus galt es ein Euro-Stück mit dem Finger in ein davorstehendes Glas zu schnippen. Geschicklichkeit und vor allem Nervenstärke waren gefragt. Psychospielchen kamen hinzu. "Ich verliere ja äußerst ungern, aber heute besonders", sagte Raab. ""Damit musste ich rechnen. Buh-Rufe pushen mich nur. Ich will hier keine Freunde gewinne, ich will nur das Geld", konterte Hans-Martin.

Er schafft es tatsächlich. Im letzten Spiel zeigte er Nervenstärke und schnibbelte die entscheidende Münze über den Rand des Glases. Der obligatorische Konfetti-Regen tauchte den jubelnden Kandidaten ein. Doch aus dem Publikum erklangen zunehmend Buh-Rufe. Erst verzagt, dann immer deutlicher. Der Sendung drohte kurzzeitg ein Eklat. Aber Raab ist Profi und weist sein Publikum auf den Rängen zurecht. Hans-Martin habe am Ende zu Recht gewonnen, so viel Sportsgeist, das auch anzuerkennen, müsse sein.

Unterm Strich hat an diesem Abend vor allem einer gewonnen: Stefan Raab.

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