Sammlung Das sind die bekanntesten TV-Fakes Deutschlands
TV-Fakes von Hape Kerkeling oder Jan Böhmermann sind in Deutschland inzwischen Kult und sorgten für großes Aufsehen. Wir haben einige zusammengestellt.
Erstmal lecker Mittag essen. Hape Kerkeling, verkleidet als Königin Beatrix, fährt in einer fiktiven Staatskarosse beim Bundespräsidenten vor dem Schloss Bellevue vor.
Die irritierten Polizisten, die erst viel später mit dem niederländischen Staatsoberhaupt gerechnet hatten, lassen ihn passieren.
Erst nachdem Kerkeling aussteigt, fällt der Schwindel auf.
Die versammelte Presse stürzte sich dennoch auf den Komiker.
"Das Lamm... auf der grünen Wiiiieseee. Hurz!". Ein Spruch, den inzwischen fast jeder kennt. Hape Kerkeling trat Anfang der 90er Jahre als polnischer Opernsänger auf.
Das Publikum ließ sich im Anschluss des Stücks zu einer intellektuellen Diskussion über die Aussage des Auftritts verleiten.
"Auf mich wirkt's irgendwie komisch". Darauf unterstellt Kerkeling einen mangelnden intellektuellen Zugang. Es müsse doch erlaubt sein, zu sagen, dass man damit nichts anfangen könne, antwortet die Dame: "Deswegen müssen Sie nicht sagen, dass ich weniger intellektuell wäre, als andere Menschen".
Das Stück endete schließlich, wie es begonnen hatte: "Hurz!". Ob die Anwesenden den Fake bemerkt haben, ist nicht überliefert.
Was ein Finger so alles auslösen kann. Jan Böhmermann und sein Team vom "Neo Magazin Royal" bearbeiteten ein Video so, dass der damalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis den Deutschen symbolisch den Mittelfinger zeigte und sie mit den Worten abkanzelte: "And stick the finger to Germany and say: You can now solve the problem by yourself." (Wir zeigen Deutschland den Mittelfinger und sagen, dass ihr das Problem selbst lösen könnt.)
Der Polit-Talk "Günther Jauch" griff die Szene auf. Jauch fragte Varoufakis nach den Hintergründen, doch der gab an, davon nichts zu wissen und dementierte.
Laut Böhmermann war das Video nämlich so bearbeitet, dass aus einer normalen Handbewegung die Szene mit dem Mittelfinger entstand. Das ZDF deklarierte die angebliche Manipulation später als Satire.
Dennoch wurde Böhmermann für den "Fake" gefeiert und mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Der "einsame Eisenbahnfreund" Robin heißt in Wirklichkeit Simon Steinhorst, ist Schauspieler und wurde vom "Neo Magazin Royal"-Team beauftragt, einen Teilnehmer bei der RTL-Sendung "Schwiegertochter gesucht" zu mimen. Mit Erfolg: Die Produktionsfirma fiel auf den Fake herein, und Böhmermann deckte die zweifelhaften Maschen der Firma mit den Teilnehmern der Sendung auf. Dafür gab es erneut den Grimme Preis.
Mit Erfolg, die Produktionsfirma fiel auf den Fake herein und Böhmermann deckte die zweifelhaften Maschen der Firma mit den Teilnehmern der Sendung auf.
Böhmermann kritisierte das RTL-Format. "Ihr habt Robin und seinen Vater noch dümmer gemacht, als wir sie uns ausgedacht haben. Und das will was heißen. Ihr habt sie als die allerletzten Trottel inszeniert", sagte er.
In der Sendung wurde Robin als romantisch-naiver Jungeselle dargestellt.
Die Macher der Goldenen Kamera fragen sich vermutlich noch immer, wie das passieren konnte. Ludwig Lehner ist eigentlich Koch in München. Bei der Verleihung in Hamburg hatte er aber seinen ganz großen Auftritt als Hollywood-Star Ryan Gosling.
Ob Moderator Steven Gätjen, der kurz zuvor noch vom roten Teppich der Oscars in Los Angeles berichtet hatte, da schon wusste, dass er nicht den echten Ryan Gosling vor sich hatte? Jedenfalls übergab er Lehner brav die Goldene Kamera.
Auch eine Rede konnte der falsche Ryan Gosling noch halten. Danach ging es schnell zurück ins Auto - mit der Auszeichnung.