Thomas Gottschalk und "Wetten, dass..?" waren 25 jahre lang das Traum-Duo der Samstagsabend-Show im deutschen Fernsehen. Sein Rückzug stellt das ZDF vor große Probleme. Wer soll es machen?

Anke Engelke Die Grande Dame der deutschen Comedy hat sich längst auch als Moderatorin bewährt. Bei der Berlinale führte sie mit Charme und Witz durch den Eröffnungsabend. Fazit: Haken wir ihren gescheiterten Versuch als Harald Schmidts Nachfolgerin im Night-Talk mal ab: Anke Engelke könnte "Wetten, dass..?" eigenen Charme verleihen. Außerdem spricht sie sehr gut englisch. Und statt Michele Hunziker wünschen wir uns einen hübschen Assistenten an ihrer Seite.

Stefan Raab Er würde ganz klar ein jüngeres Publikum ansprechen. Das nötige Selbstbewusstsein für die größte deutschen TV-Show hat er sicher, schließlich stellte er sich für den Eurovision Song Contest schon ganz Europa zur Abstimmung. Fazit: Man müsste "Wetten, dass..?" umbennenen in die "Große Stefan Raab Show". Denn er würde sicher selbst bei jeder Wette gegen den Kandidaten antreten wollen.

Hape Kerkeling Lange Wochen galt er als Top-Favorit. Anfang November folgte die Absage. Fazit: Schade. Hape kann witzig, hintergründig und sympathisch. Doch der TV-Dino "Wetten, dass..?", war ihm offenbar zu groß.

Florian Silbereisen Die Fangruppe ist ihm sicher. Volksmusik-Moderator Flori ist ein Schwiegermutter-Typ. Wenn er nicht gerade einen Glühweinstand besucht und unangenehm auffällt. Fazit: Es würde alle Vorurteile über die Deutschen bestätigen, wenn der Flori Gastgeber von "Wetten, dass..?" würde. Wir wollen nicht sehen, wie er internationale Stars wie Madonna mit "Ja mei, Servus miteinand'" begrüßt.

Jörg Pilawa Hat dem ZDF ebenfalls einen Korb gegeben. Der Mann, den so viele gerne als TV-Allzweckwaffe bezeichnen, ließ als einer der ersten wissen, er stünde nicht zur Verfügung. Fazit: Pilawa hat Gespür bewiesen. Seine Begabung für für solide Unterhaltung hätte vermutlich nicht ausgereicht, um einen Dinosaurier wieder zum Leben zu erwecken.

Inka Bause Sie verkuppelt Landwirte bei "Bauer sucht Frau" und bekommt tonnenweise Liebesbriefe. Eines zeigt ihre Arbeit ganz sicher: Inka hat keine Berührungsängste. Fazit: Bitte nicht.

Ina Müller ist die wohl beliebteste Schnodderschnauze des Nordens. Auch musikalisch und optisch wäre sie für das ZDF sicher ein Gewinn. Bei großen Shows hat sie bei ihren bisherigen Moderationen allerdings enttäuscht. Zu aufgescheucht.

Fazit: Für die große Samstagsabendshow wohl einfach nicht die richtige.

Michael "Bully" Herbig ist immer für Überrschungen gut. Millionen Deutsche lieben seinen Humor. Warum eigentlich nicht?

Fazit: Wohl kaum. "Bully" Herbig ist nicht jedermanns Sache. Als großer Show-Moderator hat er außerdem bisher gar keine Ambitionen an den Tag gelegt.

Pop-Titan Dieter Bohlen ist der Quoten-Garant bei RTL. Alles andere ist hoffentlich nicht mehr als ein fieser Scherz von spekulationsfreudigen Journalisten.

Barbara Schöneberger darf man eine Menge zutrauen. Sie kann Gala und sie kann Talk und das mit einer eigenwilligen, gerne auch schnoddrig unkonventionellen Art. Und blond ist sie auch - wie Gottschalk.

Fazit: Schöneberger hat sich in kleiner Runde als schlagfertig erwiesen. Eine große Show ist jedoch eine ganz andere Hausnummer. Fraglich.

Harald Schmidt Er stand für böse-bissige TV-Unterhaltung, gern gespickt mit intellektuellen Seitenhieben. Schmidt moderierte aber auch schon "Verstehen Sie Spaß?" und hat somit Erfahrungen mit Unterhaltungsshows für die ganze Familie. Fazit: Erinnert sich noch jemand, wie Harald Schmidt in "Verstehen Sie Spaß?" moderierte? Nein? Eben. Es ist mehr als fraglich, dass er "Wetten, dass..?" ein eigenes Profil gibt.

Carmen Nebel Die Frau für zu Herzen gehende Moderationen. Ob Schlagerstar oder überraschter Zuschauer - Carmen Nebel trifft immer den richtigen Ton. Und der ist fröhlich, freundlich, einstudiert. Fazit: Keine Frage, Carmen Nebel könnte "Wetten, dass..? moderieren. Mit Überraschungen oder spontan-frechen Dialogen darf dann aber keiner mehr rechnen. Und eine zweite "Carmen Nebel Show" braucht man eher.

Frank Elstner Der Erfinder von "Wetten, dass..?" würde den Charme der frühen Jahre zurückbringen. Damals war es ein Ereignis für die ganze Familie, wenn Samstagsabends die Show lief. Allerdings hat Eltsner schon verkündet, dass er nicht zurückkehren will. Fazit: Die Zeiten ändern sich. Und das ist auch gut so.

Günter Jauch Wenn er seine Zuschauer bis zur Millionenfrage rätseln lässt, zieht es die Menschen vor den Fernseher. Wenn Prominente auf den Ratestühlen Platz nehmen, ergeben sich regelmäßig Sternstunden der Fernsehgeschichte. Fazit: Wenn Jauch ein bisschen mehr Glamour versprühen würde, könnte er sicher auch internationale Stars aus der Reserve locken. Unklar bleibt allerdings, wie man ihn aufpeppen könnte.

Jürgen Domian Er ist der Nighttalker unseres Vertrauens - Domian ist nichts Menschliches fremd, seine Anrufer öffnen ihm ihr Herz. Mit seiner sanften Art könnte er sicher auch Madonna ganz private Details entlocken. Fazit: Überziehungen von "Wetten, dass..?" bis drei Uhr nachts sind mit ihm kein Problem. Nur die Wetten dürften denkbar knapp ausfallen - bei so viel Redebedarf.

Oliver Pocher Wie die Medien so munkeln, soll seine eigene Show ja nicht mehr ganz so gut laufen. Vielleicht ist es Zeit, solider zu werden? Immerhin hat Pocher ja schon auf Gottschalks Couch Probe gesessen.Fazit: Fotos lügen nicht: Wenn man sieht, wie Gottschalk dem jungen Kollegen den Hinterkopf tätschelt weiß man: Diese Fußstapfen sind für einen Pocher definitiv zu groß. Doch es gibt noch eine Alternative.....

Thomas Gottschalk Er ist der Mann, der "Wetten, dass..?" sein Profil aufdrückte - und zwar sehr erfolgreich. Und so scheint bei allen Statements zu seinem Rücktritt die leise Hoffnung durch, dass er es sich vielleicht doch noch einmal anders überlegt. Fazit: Eigentlich kann er vom Rücktritt nicht mehr zurücktreten. Es sei denn, es fällt allen Beteiligten ein guter Grund ein. Etwa, dass sich partout kein Nachfolger findet.