Berlin Der Fall Knox als Gerichtsdrama

Berlin · Der US-Film erzählt die Geschichte der in Italien wegen Mordes angeklagten Studentin.

Es war einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre: Der Mord an der britischen Studentin Meredith Kercher im italienischen Perugia im Herbst 2007 sorgte weltweit für Schlagzeilen und ist bis heute ungeklärt. Die Hauptverdächtigen waren lange Merediths amerikanische Mitbewohnerin Amanda Knox und ihr italienischer Freund Raffaele Sollecito. Für die beiden interessieren sich seitdem Medien und Filmemacher gleichermaßen: Derzeit läuft der Kinofilm "Augen des Engels" des britischen Filmers Michael Winterbottom.

Bereits vor vier Jahren lief im US-TV das Drama "Der Engel mit den Eisaugen", das damals als umstritten galt, da der Schuldspruch für Knox und Sollecito gerade erst aufgehoben worden war. Der Film trägt als Titel genau das Prädikat, das jahrelang mit dem Erscheinungsbild der Hauptverdächtigen verknüpft war: Amanda Knox, die Frau mit den Eisaugen. Das Drama rückt Knox und Sollecito in den Mittelpunkt und endet mit dem Schuldspruch für beide. Doch seitdem hat sich einiges getan. Im neuen Abspann erklärt Vox, dass der Schuldspruch schließlich aufgehoben wurde und der neu aufgerollte Prozess im März diesen Jahres mit einem Freispruch endete.

Der Fall: Amanda Knox (Hayden Panettiere) verlässt 2007 ihre Heimatstadt Seattle in den USA, um zehn Monate in der italienischen Stadt Perugia ein Auslandssemester zu absolvieren. Sie zieht in eine WG mit drei anderen Frauen. Auf einem Klassikkonzert lernt sie den Informatikstudenten Raffaele kennen und lieben. Knox genießt das Leben. Doch dann verändert sich alles. Eines Tages wird ihre Mitbewohnerin Meredith mit 40 Stichwunden ermordet und halb nackt in ihrem Zimmer gefunden. Schnell ist klar: Der Mörder hat einen Überfall vorgetäuscht, um einen Mord zu verschleiern. Die Polizei versucht zu ergründen, ob die junge Frau ihren Mörder kannte und was die Motive gewesen sein mögen. Schließlich konzentrieren sich die Ermittler auf Knox und Sollecito, die schließlich zu 26 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt werden.

Das Drama mischt wahre Ereignisse mit fiktionalen Momenten.

"Der Engel mit den Eisaugen", Vox, Sa., 20.15 Uhr

(dpa)
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