Hamburg Der Mann, der Udo Jürgens ist

Hamburg · Zum 80. Geburtstag des Sängers widmen "Das Erste" und Arte dem Jubilar eine Dokumentation.

Große Bühne für Udo Jürgens. Pünktlich zum 80. Geburtstag des Sängers widmen ihm die ARD und Arte eine 90-minütige Dokumentation. Und wo sonst sollte ein Film über den erfolgreichsten deutschsprachigen Sänger beginnen als auf der Bühne? Udo Jürgens am Flügel, Udo Jürgens im schicken Anzug, Udo Jürgens, wie er seine größten Hits singt und Zehntausende ihm zujubeln. So kennt ihn das Publikum, so lieben ihn seine Fans.

Die wichtigsten Ereignisse im Leben des Udo Jürgens sind alle da: Die glückliche Kindheit im Schloss, erfolgreiche Tourneen um die ganze Welt, der Sieg beim Grand Prix Eurovision de la Chanson, Steuerprobleme, seine Kinder und seine Frauen. Dazwischen natürlich immer wieder Ohrwürmer wie "Ich war noch niemals in New York", "Griechischer Wein" oder "Ehrenwertes Haus", über die Udo Jürgens sagt, er habe sich in seinen Liedern oft bemüht, Haltung zu zeigen.

Doch der Film ist kein Konzertzusammenschnitt der vergangenen 60 Bühnenjahre. "Der Mann, der Udo Jürgens ist" heißt die Koproduktion, die versucht, ein ganzheitliches Bild des Jubilars zu zeichnen. Dafür lassen die Autoren Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech neben dem selbsternannten Unterhaltungsmusiker auch Weggefährten und seine Familie zu Wort kommen.

Als junger Mann muss sich Udo Jürgens zwar nicht gegen seine Eltern durchsetzen, wohl aber gegen die Vorbehalte und Zweifel, die andere in der Musikszene haben. Knapp zehn Jahre bleibt der Erfolg aus. Der Sänger erinnert sich im Film an diese Anfangsjahre. Auch auf seine beiden gescheiterten Ehen blickt er zurück: "Ich wollte eine gute Ehe führen, aber ich habe es nicht geschafft". Zumindest von Tochter Jenny Jürgens gibt es keine Vorwürfe wegen der Abwesenheit des Vaters.

Wer eine Homestory, private Einblicke in das Zuhause des Künstlers erwartet, wird enttäuscht. Und auch eingefleischte Fans werden wohl wenig Neues über Udo Jürgens erfahren. Dennoch ist den Machern ein sehenswerter und persönlicher Film gelungen. Dafür sorgen insbesondere die Gespräche mit Udos Bruder Manfred Bockelmann. Schließlich kennt keiner den Sänger so gut wie er.

"Udo Jürgens", Arte, So., 21.40 Uhr

(dpa)
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