Neue Doku-Soap bei Sat1 Der Wendler im dörflichen Denver-Clan

Düsseldorf (RPO). Wer Geschmack daran findet, seine prolligen Nachbarn mit dem Fernglas zu beobachten, der wird auch die Familiengeschichte eines drittklassigen Ballermann-Sängers mögen: In der neuen Doku-Soap "Der Wendler-Clan" versuchen Neureiche mit schlichtem Gemüt, Denver am Niederrhein nachzuspielen.

Stimmungskanone mit Familie: "Der Wendler-Clan"
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Natürlich heißt der Mann nicht "Der Wendler", sondern Michael, doch auf den Künstlernamen legt der 37-jährige Schlagerbarde offensichtlich großen Wert. An Selbstbewusstsein mangelt es dem selbst ernannten König des Pop-Schlagers nicht. "Ich weiß natürlich auch, wer ich bin. Eine geile Sau", sagt der 37-Jährige in der ersten Folge der Doku-Soap am Sonntag bei Sat1. In sechs Folgen zeigt der Sender, was der ehemalige Spediteur so tut, wenn er gerade nicht auf Mallorca, in Schützenzelten oder Großraumdiscos auftritt.

Unter anderem baut er sein "Märchenschloss" in Dinslaken. Und damit auch jeder weiß, wo "der Wendler" und sein Clan künftig residieren, hat er das groß und breit auf das Baustellenschild schreiben lassen. Zu den weiten Darstellern des dörflichen Denver-Clans gehören Ehefrau Claudia (38), Tochter Adeline (7), Mutter Christine (62), Schwiegermutter Waltraud (62) und Schwiegervater Udo (67).

Gattin Claudia fühlt sich ganz für Heim und Herd zuständig. Zu den Konzerten ihres Gatten geht sie nicht. Schließlich würde eine Frau ihren Mann ja auch nicht in seinem ganz normalen Bürojob besuchen. Dafür hat die Mutter vom Wendler richtig Feuer gefangen: Die platinblonde 62-Jährige verkleidet sich gerne als Groupie, trägt Top und Minirock, wenn sie bei den Auftritten dabei ist. "Viele Fans meines Sohnes können einfach nicht glauben, dass ich seine Mutter bin", verriet das "Ruhrpott-Original", wie Sat1 zu berichten weiß.

Wer nicht genug Phantasie hat, bekommt in der Sendung ansonsten noch mit, wie der Alltag der Stimmungskanone aussieht: Der Wendler wird zu einem Auftritt in Bochum kutschiert, bekommt die Klamotten von seiner Gattin gekauft (im stinknormalen Kaufhaus — von wegen Designermarken) und putzt sich eitel für die Kameras heraus — mit freiem Blick aufs Brusthaar. Das kommentiert er ganz dezent: "Das sieht nur gut aus, weil ich das Hemd noch nicht zugeknöpft habe."

Der Rest ist so banal wie alltäglich: Das Töchterchen verschüttet Kakao in der blitzeblanken Küche. Mutter und Oma sind darüber ganz aus dem Häuschen. Vielleicht wollen sie die Küche zu Vorführungszwecken frei von Nahrungsmitteln halten? Das würde auch erklären, warum eine Pizza vom Lieferservice für die Wendlers offenbar der Inbegriff eines guten Essens ist. Das muss man nicht im Fernsehen gucken, da kann man einfach mal bei den Nachbarn klingeln.

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