Neue Staffel "Die Höhle der Löwen" Ideen suchen Investoren

Berlin · Start-up-Gründer suchen in der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" Finanzpartner. Die erhoffen sie sich den Unternehmern zu finden, die auch schon in der ersten Staffel dabei waren – und auch da schon mit Kritik nicht geizten.

Die Höhle der Löwen: Bilder der Unternehmen und der Jury
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"Die Höhle der Löwen": Bilder der zweiten Staffel

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Foto: VOX/Frank W. Hempel

Start-up-Gründer suchen in der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" Finanzpartner. Die erhoffen sie sich den Unternehmern zu finden, die auch schon in der ersten Staffel dabei waren — und auch da schon mit Kritik nicht geizten.

Kariertes Hemd, lächelnde, hoffnungsfrohe Gesichter, ein wenig aufgeregt sind sie auch. Aryan Moghaddam (27) sowie sein Kumpel und Geschäftspartner Maurice Fischer (28), Freunde seit Schulzeiten, sind angetreten, um ihre Geschäftsidee zu präsentieren: gesunde, luftgetrocknete Chips aus Wirsingkohl mit verschiedenen Geschmacksrichtungen ohne Zusatz von Farbstoffen oder Geschmacksverstärkern. Wenn solch eine Idee keine Investoren auf den Plan ruft, was muss sich ein Jungunternehmer dann noch einfallen lassen?

Der Kölner Privatsender Vox ruft von diesem Dienstag (20.15 Uhr) an elf Mal zur zweiten Runde seiner Show "Die Höhle der Löwen". Darin greifen fünf potente Unternehmer mit Kapital im Rücken Start-up-Gründern unter die Arme, wenn die Idee auch den Geschmack der Investoren trifft. Moghaddam und Fischer haben so ihre eigenen Vorstellungen. Sie wollen 125 000 Euro und bieten dafür einen Anteil von fünf Prozent an ihrer Firma. Das Geld brauchen sie, um sich angesichts steigender Nachfrage eine Verpackungsmaschine zu gönnen.

In der Jury: Öger, Thelen, Williams, Steiner, Schweizer

Die Musik nimmt dramatische Züge an, als die beiden jungen Männer durch den von Vox aufgebauten symbolhaften Löwenkönig stapfen und sich vor dem Touristikunternehmer Vural Öger (73), der Verpackungsfabrikantin Lencke Steiner (29), der Teleshoppingkauffrau Judith Williams (42), dem Technologieunternehmer Frank Thelen (39) und dem Erlebnisgeschenkportal-Betreiber Jochen Schweizer (58) aufbauen. Wird dem millionenschweren Gremium das Produkt gefallen? Die fünf Herrschaften kauen alle Chips und sind wohlig angetan vom getrockneten Gemüse.

Doch geschäftlich bleiben sie knallhart: Drei von ihnen schließen sich zusammen, bieten 125 000 Euro, wollen aber als Gegenleistung 30 Prozent der Anteile. Lencke Steiner macht eine andere Offerte: Sie bietet 125 000 Euro als Darlehen, will 26 Prozent. Bei den Hamburger Start-uplern nur Kopfschütteln - sie gehen aber zurück mit ihren Forderungen und bieten 15 Prozent ihrer Firma. Schlägt da noch jemand zu? Und wie geht es im Lauf der ersten Ausgabe den Jungunternehmern, die ein Toilettenparfüm unters Volk bringen wollen und jenen, die eine Service-App mit dem Namen "Sixtyone Minutes" entwickelt haben?

Viel Show-Business für die Business-Show

Viel Show-Business für die Business-Show gehört inzwischen zum Konzept der quotenstarken TV-Reihe. Denn die knallharten Geschäftemacher haben mittlerweile den Bogen raus, wie sie sich inszenieren können, wie sie ihre Geldmacht spielen lassen und nebenbei auch immer mal wieder ihr eigenes Unternehmen ins Licht rücken können. Und an deftigen Kommentaren mangelt es auch nicht: "Habt Ihr einen Knall?", "Ihr überschätzt Euch!", "Wischi Waschi Whirlpool", "Das ganze Konzept ist lächerlich" sowie "Verrückt und dumm" gehören noch zu den harmlosen Kommentaren.

So ganz kritikfrei kommen sie dabei allerdings nicht weg. Denn wie unter anderem das Magazin "Focus" und der Branchendienst "Meedia" vergangenes Jahr berichteten, platzten nach der Show der ein oder andere Deal zwischen den jungen Parvenus und den etablierten Wirtschaftsbossen, als es um Details ging.

Keine Details zu den Deals

Eine Vox-Sprecherin bestätigt, dass nicht alle Absichtsbekundungen in die Tat umgesetzt werden. "Dass in dieser Phase immer mal wieder Gründe auftauchen, die gegen eine Zusammenarbeit sprechen, ist in der Wirtschaftswelt ein normaler Vorgang und kommt so eben auch in "Die Höhle der Löwen" vor", sagte die Sprecherin. "Da es sich hier um Vertragsabschlüsse zwischen den "Löwen" und den Start-ups handelt, an denen wir nicht beteiligt sind, bitte ich um Verständnis dafür, dass wir zu dem Verlauf der einzelnen Deals keine Auskunft geben können."

Doch immerhin: Je mehr Vox für den Wirtschaftsstandort geleistet hat, desto intensiver bemüht sich der Sender um Rückblicke: Gleich in der ersten Folge wird gezeigt, was sich bei Unternehmen aus den ersten beiden Staffeln so getan hat.

(dpa)
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