Geschichte Doku zum Auschwitz-Prozess

Dieser Prozess sorgte für Aufsehen wie nur wenige in der deutschen Justizgeschichte. Vor 50 Jahren, am 20. Dezember 1963, begann in Frankfurt der Prozess gegen 23 Angehörige der Waffen-SS, die alle zum Personal des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz gehört hatten. Die Anklage: Mord "in einer unbestimmten Anzahl von Fällen".

In ihrer Dokumentation erzählen die Regisseure Rolf Bickel und Dietrich Wagner die Geschichte der 183 Tage langen Verhandlung. Die Verfilmung folgt dem historischen Ablauf des Großen Frankfurter Prozesses und konzentriert sich dabei auf die Hauptakteure: Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der das Verfahren ins Rollen brachte, die Staatsanwälte Kügler und Wiese, die die Angeklagten aufspürten, sowie die SS-Männer Mulka, Boger, Capesius und Klehr.

Emotionales Herzstück der Dokumentation sind aber die bewegenden Aussagen der Überlebenden. So wie die von Yehuda Bacon, der noch ein Kind war, als er Holz in die Verbrennungsöfen schleppen und zusehen musste, wie die Körper der Ermordeten aus den Gaskammern gezerrt wurden. Auch nach 50 Jahren schockiert die Prozessgeschichte mit schonungslosen Wahrheiten zum Völkermord an den europäischen Juden. Ein schweres Abendprogramm, das sich zu sehen lohnt.

"Auschwitz vor Gericht", ARD, 23.30 Uhr

(RP)
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