Dschungelcamp 2017 Zickereien, Zoff und Zweifel zum Abschied

Gold Coast · Beim Abschieds-Treffen nach den Strapazen im Dschungel offenbaren die Ex-Camper ihre weiteren Pläne, fechten aber auch letzte Streitigkeiten aus. Sarah Joelle will lieber Musik als Filme machen, Hanka Rackwitz eine neue Therapie.

Dschungelcamp 2017: Abschied von König Marc Terzini, Hanka und dem Team
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Dschungelcamp 2017: Abschlusstreffen

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Foto: RTL / Stefan Menne

Mit Buschkrone und Riesenzepter marschiert Sänger und frisch gekrönter Dschungel-Herrscher Marc Terenzi die Seilbrücke herunter, die Mitcamper jubeln: Nach turbulenten Tagen und Nächten im Dschungel treffen sich die Stars wieder. Zum größten Teil scheinen Streit und Groll vergessen. Aber auch die letzte Sendung des Busch-Spektakels bietet Futter für jene, denen die Dramatik ans Herz gewachsen ist.

Zum letzten Mal anzicken

Nach den wochenlangen Erkundungen der menschlichen Abgründe, der Psyche und des sozialen Miteinanders lassen alle Teilnehmer — nun wieder aufgepäppelt — die Abenteuer im Dschungelcamp Revue passieren. Es hat sich tatsächlich einiges angesammelt in den knapp zwei Wochen: Neue Freundschaften, Ängste, Flucht aus der Dschungelprüfung, Hunger und blanke Nerven. Sonja Zietlow und Daniel Hartwich geben mit ihren Fragen Diskussionsanstöße. Aber viel sagen muss das Moderatoren-Duo eigentlich nicht - Bilder aus den vergangenen Tagen oder die Kandidaten selbst genügen um Kommentare anzuregen. Wenn die Teilnehmer mal nicht in Schwärmerei ausbrechen, wie sehr der Dschungel doch bereichere und an persönliche Grenzen führe, dann gehen sie sich an die Gurgel.

Moderat starten Kult-Auswanderer Jens Büchner und Maklerin Hanka Rackwitz in die Zoff-Runde. Malle-Jens gesteht, das Zusammensein mit Hanka sei "voll auf den Sack" gegangen, Hanka ist gleicher Meinung bezüglich Jens. Das Reden mit den Libellen, Bäumen und allem, was kreucht und fleucht haben aber nicht nur bei Jens während der gesamten Dschungelzeit für gemischte Gefühle und Irritationen gesorgt. Hankas Phobien vor Umarmungen, Keimen und anderen Bedrohungen des täglichen Lebens heizen die Gesprächsrunde auch an diesem Abend an.

Bereits in den ersten Tagen schienen nicht allen Teilnehmer von der Echtheit der psychischen Probleme überzeugt. Besonders Fräulein Menke, bekannt als Sängerin aus den 1980er Jahren, beruft sich auf ihren persönlichen Aufenthalt in der Klinik nach einem Selbstmordversuch: "Ich weiß, wie Menschen sind, bei denen das echt ist. Ich war selber in der Psychiatrie. Das ist nicht echt." Mit dieser erschütternden Beweislage trifft Menke die phobische Naturfreundin zutiefst: "Ich möchte damit das Gespräch gerne beenden", sagt Hanka und rollt entsetzt mit den Augen. Als Nächstes möchte sie übrigens eine Konfrontationstherapie machen, um ihren Ängsten besser die Stirn bieten zu können.

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Das sind die Könige des „Dschungelcamps“

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Foto: dpa/S.Thoyah

Auch Kader Loth, Trash-TV-Queen und in die Jahre gekommenes Model, ging in die Geschichte des Zirkus im australischen Urwald mit einem wahren Mecker-Marathon ein. "Das ist voll scheiße", heißt es in jedem zweiten Satz während des Zusammenschnitts ihrer besten Momente. Das Basecamp ist doof, die Prüfungen, das fehlende Essen, wirklich alles. Aber eigentlich sei toll, wie Kader sich geschlagen habe, sagt Sonja Zietlow. In weißem Kleidchen, mit pechschwarzen Haaren und Panda-Augen verzieht Kader ihre glänzenden, dicken Lippen zu einem zufriedenen Lächeln.

Besonders viel gelacht hat im Camp aber Honey, eigentlich Alexander Keen und Ex-Freund von Top-Model-Kandidatin Kim Hnizdo. "Hast du eine Art Lach-Tourette?" fragt Sonja Zietlow ihn, als Honey sagt, er lache öfter, wenn er angespannt ist. Nein, das sei es nicht, aber "durch das ganze Schneiden" und "bestimmte Aktionen" sei er in ein ganz anderes Licht gerückt worden, sagt Honey. Seine Flucht aus einer Dschungelprüfung mit der Begründung, seine Bronchitis mache ihm die Teilnahme am Ekel-Spiel unmöglich, habe ihn geärgert. Keineswegs sei es geplant gewesen, gelacht habe er nach dem Ausstieg nur "wegen der Anspannung".

Sarah Joelle Jahnel, Sängerin und Erotiksternchen, will sich wieder mehr auf Musik konzentrieren. Sie möchte "aufhören, sich vor der Kamera zu prostituieren" und sich "auf die Sachen konzentrieren, die ich wirklich kann". Der ganze Dschungel sei für sie schlimm gewesen, die geplante Fan-Akquise ins Wasser gefallen. Busenfreundin Michaela Schäfer, die vor Jahren ebenfalls am Dschungelcamp teilnahm, soll ihr den Tipp gegeben haben, Haut zu zeigen. Vereinzelt hatte Sarah während ihres Dschungelaufenthalts den Rat beherzigt, doch auch drei Sekunden Nippel-Alarm und anschließende Akrobatik im Bikini am Brückengeländer brachten sie nicht weiter.

Nur Dschungel-König Marc Terenzi scheint keine verbrannte Erde hinterlassen zu haben. Mit allen auf einer Wellenlänge, immer den passenden Spruch im Terenzi-Denglisch parat, um aufzumuntern oder Streit zu schlichten: Marc kam in Australien ohne große Skandale zurecht. Trotzdem bleibt der Titel ein zweifelhafter, auch wenn Marc strahlt und lacht, während auf seinem Kopf die Blätter der Krone hin und her wippen. Aber die königliche Bürde lastet ja nur bis zum nächsten Camp auf den Schultern des Sängers und Doku-Soap-Sternchens: Beim Camp 2018 geht die Krone bestimmt an einen würdigen Nachfolger. Aber erst nach gründlichem Test im Ekel-Zirkus und der Schlangengrube am Lagerfeuer.

(juz)
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