Dschungelcamp 2017 Schlangen, Schweiß und Seelenstriptease

Gold Coast · Kaum was zu futtern, schmutzige Klamotten und immer diese Prüfungen – die Promis haben es im Dschungelcamp nicht leicht. Man könnte meinen, RTL strahle die Show zum ersten Mal aus. Denn die Camper geben sich so überrascht von den Strapazen, als hätten sie noch nie davon gehört.

Dschungelcamp 2017: Kader Loth kämpft mit Schlangen, Hanka nervt
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Tag 5 im Dschungelcamp

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Foto: RTL / Stefan Menne

Kaum was zu futtern, schmutzige Klamotten und immer diese Prüfungen — die Promis haben es im Dschungelcamp nicht leicht. Man könnte meinen, RTL strahle die Show zum ersten Mal aus. Denn die Camper geben sich so überrascht von den Strapazen, als hätten sie noch nie davon gehört.

Die Nerven liegen jedenfalls blank — und das bereits an Tag fünf in Australien. Daran ändert auch nichts, dass am Tag zuvor Camp Wahnsinn aka Snake Rock und das Gute-Laune-Base-Camp zusammengelegt wurden. Im Gegenteil. Man fremdelt. Der ein oder andere ahnt, was auf ihn zukommt. "Zu viele krasse Charakter. Boa, das wird anstrengend", sagt Gina-Lisa und packt sich ins schweißnasse Glanz-Gesicht. Major Majowski befürchtet, nicht mit der Kader warm zu werden. Aber: wer wird eigentlich mit dem Markus warm?

"Nicht aufregen, das ist wichtig. Ruhig bleiben", sagt Gina-Lisa, die wie gewohnt mit Lieblings-Honigkuchen-Honey Nachtwache schiebt — dieses Mal allerdings in Anwesenheit von Hanka. Während die neuen BFFs Gina und Honey tiefgründige Gespräche führen, wandelt Waldwesen Hanka durchs Camp, schaut sich ihre "Kinderchen" - wie sie ihre Mitcamper zu nennen pflegt - beim Schlafen an und murmelt vor sich hin. "Was redet die da?", fragt Gina-Lisa. Hankas merkwürdiges Verhalten löst auch in den Mitcampern ambivalente Gefühle aus.

Gina-Lisa bringt es auf den Punkt. "Manchmal tut sie mir einfach so leid. Manchmal hab ich auch Angst vor ihr. Und manchmal würde ich sie ganz gerne mal in den Arm nehmen." Dschungel-Fans wissen: Ein Ding der Unmöglichkeit. Oder doch nicht? Dazu später mehr.

Hobby-Psychologe Majowski jedenfalls, der bislang eindrucksvoll bewiesen hat, offensichtlich ebenfalls nicht von dieser Welt zu sein, sieht in Hanka die Chance, seiner Berufung als Seelenklempner zu folgen. "Wann fing das an mit der Kontaktschwierigkeit?", fragt Majowski ganz fachmännisch und fühlt Hanka auf den Zahn. Ohne Anfassen natürlich.

In der Muckibude mit schlechter Musik

Hanka geht mal wieder spazieren. Und umarmt ‘nen Baum. Und ja, sie weint. Natürlich weint sie, der Dschungel ist hart. "Ich schaffe das nicht. Überall sind Kameras. Ich bin in einem tiefen, tiiiefen Tal." Das Übliche. Nur kommt ja täglich ein neues Problemchen hinzu. Dieses Mal sind es "die Neuen". "Die gehen mir so wahnsinnig auf den Sack. Diese Titten, die Wimpern und die Ärsche. Das ist wie in der Mucki-Bude mit schlechter Musik. Wie soll ich das denn ohne Freunde ertragen?", fragt sie verzweifelt bei einem ihrer Besuche am Dschungeltelefon.

Aber Hanka hat doch Freunde...die Bäume, die Vögel, die Libellen... Man fragt sich wirklich, wer ihr geraten hat, in den Dschungel zu gehen. Fast nicht mit anzusehen, ihr Seelenstriptease. So viel Wahnsinn hat wohl noch kein Bewohner mit nach Australien gebracht. Und sie ahnt selbst: "Das wird kein gutes Ende für mich haben". Doch sie macht Fortschritte.

Als am Ende der Sendung verkündet wird, wer zur nächsten Dschungelprüfung antreten muss, schafft es ausgerechnet Nicole, die bislang mangels nennenswerter Regungen nicht mehr als zwei Minuten Sendezeit hatte, Hanka zu umarmen, ohne dass die in Tränen ausbricht. Eine gute Voraussetzung für Tag sechs, da müssen Hanka und Nicole gemeinsam ihre Dschungelprüfung bestehen.

Kader — die dieses Mal für die Dschungelprüfung auserwählt wurde, sucht nach Gründen. Das reicht von "Die Zuschauer sind ganz, ganz böse" bis "Vielleicht bin ich einfach ein kleiner Versager". Oder sind die Zuschauer ganz einfach "alles Arschlöcher", wie die Loth vermutet? Im sexy gemusterten Top harrt sie zunächst wie gewohnt majestätisch in ihrer Hängematte der Dinge.

Dann ist es soweit. Die Dschungelprüfung steht an. Kader muss ran. "Marc", sagt sie, "es geht im Leben immer tiefer, glaub mir" - Vielleicht die Erkenntnis des Tages? Nein, die kommt später. Natürlich auch von Kader. Tief geht es bei der Dschungelprüfung aber trotzdem. In einer kleinen Höhle muss Frau Loth in unterschiedlichen Kammern nach insgesamt zwölf Sternen fischen, in ständiger Begleitung von allerlei Getier.

Dann wird sie auch noch gebissen. "Er hat mich gebissen! Ist er gefährlich?" Ja, ist der Schlangenmann womöglich giftig? Nein, und das ist auch besser so, denn in der nächsten Kammer muss sich die Lady mit dem schwarzen Haar auf den Boden legen und gleich mit etlichen Schlangen überschütten lassen. Ein erneutes "Ich hasse euch" — dieses Mal in Richtung der Moderatoren — und los geht's. Drei Minuten liegen und ausharren. Das kann sie, die Kader.

Und sie holt tatsächlich am Ende neun von zwölf Sternen. "Ich bin so erleichtert, vielleicht hab ich Pipi gemacht, ich muss gleich mal in mein Höschen gucken", sagt sie und schreitet von dannen, um dem Camp die frohe Botschaft zu verkünden. Das Camp freut sich und Gina-Lisa bekommt Gänsehaut. "Das Weib hat sich so ins Zeug gelegt", sagt Malle-Jens. Richtig. "Kleine Heldin", sagt Power-Frisen-Menke. Auch richtig.

Die Erkenntnis des Tages

"Wir haben alle Scheiße gebaut im Leben, wir sind ja alle hier", sagt Kader. Aber man lerne ja und so hat Kader sich umorientiert. Nicht mehr nur Model und TV-Star, der zierliche Michael-Jackson-Verschnitt ist seit einiger Zeit auch noch Sekretärin. Und Malle-Jens zieht den imaginären Hut, denn er weiß, das steht ihm auch bald bevor. "Wenn der Medien-Hype vorbei ist." Ja, Kader hat an diesem fünften Tag im Dschungel helle Momente. "Wir sind ja keine Weltstars", sagt sie. So viel Realismus tut einem ja fast schon leid.

Die Lusche des Tages

Ach Honey, da hattest du doch gestern ein zartes Pflänzchen der Sympathie gesät, als du heroisch durch die Dschungelprüfungen spaziert bist und die Mitcamper vor Hunger und Elend bewahrt hast. Und dann machst du an Tag fünf mit einer einzigen Schatzsuche alles kaputt. Die Aufgabe: Ein Reagenzglas mit dem eigenen Schweiß füllen. "Ich habe eine Bronchitis, ich kann leider nichts machen", sagt Honey und lässt Sarah-Joelle schwitzen. Die legt sich ins Zeug. Da wird gehüpft, dass die Brüste wackeln, auch Liegestütze sind dabei. Aber der Schweiß will einfach nicht fließen. Derweil lamentiert Honey über seine Bronchitis. Zwar diagnostiziert Dr. Bob ihm eine kristallklare Lunge, aber Honey ist raus aus dem Schwitz-Game. Der Schatz kann nicht gehoben werden.

Das Zitat des Tages kommt von Hanka. "Das menschliche Verhalten wird mir immer fremder", sagt sie und lässt die Zuschauer ratlos zurück. "Alles Geisteskranke, echt", meint Malle-Jens und dreht den wuchtigen Körper auf der Pritsche von links nach rechts. Na dann, gute Nacht und bis morgen.

(cs)
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