Ex-Profi Ansgar Brinkmann "Der weiße Brasilianer" soll ins Dschungelcamp einziehen

Düsseldorf · Im Januar 2018 startet die zwölfte Ausgabe des Dschungelcamps. Am Freitag meldete die Bild-Zeitung, dass auch Ex-Fußballprofi Ansgar Brinkmann ins Camp einziehen soll. Es wäre eine Entscheidung, die überrascht.

Der Bielefelder Ansgar Brinkmann läuft nach einem Treffer im Bundesligaspiel 2002 gegen den VfL Wolfsburg mit nacktem Oberkörper über den Platz.

Der Bielefelder Ansgar Brinkmann läuft nach einem Treffer im Bundesligaspiel 2002 gegen den VfL Wolfsburg mit nacktem Oberkörper über den Platz.

Foto: Tobias Heyer/dpa

Ansgar Brinkmann versetzte die Fans in Ekstase, die Trainer brachte er oftmals zur Verzweiflung. Gelegenheit dazu hatte der 48-Jährige bei vielen Vereinen. Mit 18 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag beim VfL Osnabrück. Es folgten im Laufe seiner Karriere 14 weitere Stationen.

Als Fußballer hatte er die besten Voraussetzungen für eine große Karriere, trägt bis heute den Spitznamen "Der weiße Brasilianer". Dass es letztendlich aber "nur" 59 Bundesligaspiele wurden, lag vor allem an den zahlreichen Eskapaden während seiner Laufbahn. "Ich hatte Probleme mit Autoritäten und war nicht zu disziplinieren. Ein Freigeist. Ich hätte heute lieber 50 Länderspiele als 50 Anekdoten", sagte Brinkmann einmal.

Seiner Beliebtheit bei den Fans taten die Vorfälle abseits des Platzes jedoch keinen Abbruch. Die Anhänger liebten ihn vor allem für sein loses Mundwerk.

Aufgrund seiner Vorfälle bekam er irgendwann auch den Spitznamen "Trinkmann" verpasst. "Für einen ordentlichen Skandal benötigte ich meistens folgende Zutaten: zu viel Alkohol, Übermut, häufig gekennzeichnet durch einen freien Oberkörper, und in manchen Fällen ein Stirnband", heißt es in Brinkmanns Biografie, die 2011 veröffentlicht wurde.

Nun soll Brinkmann einer der Teilnehmer des Dschungelcamps 2018 werden. Er würde sich damit einreihen in die Liste ehemaliger Kultkicker, die es ebenfalls in den Busch zog. Vor Brinkmann waren auch schon die Ex-Profis Thomas Häßler, Thorsten Legat, Ailton und Eike Immel im Camp.

Viele seiner Anhänger nahmen die Nachricht von Brinkmanns angeblicher Camp-Teilnahme positiv auf. Ein Twitter-User schrieb: "Jetzt werde ich wohl doch mal Dschungelcamp schauen müssen, wenn die Bielefelder Legende Ansgar Brinkmann dabei ist".

Und selbst in der Politik scheint Brinkmanns wohl bevorstehende Dschungelcamp-Teilnahme Freude auszulösen. Die ehemalige NRW-Familienministerin Christina Kampmann (SPD), gebürtige Ostwestfälin, antwortete auf den entsprechenden Tweet: "Wir gründen einen Ansgar-Dschungelcamp-Fanclub".

Sollte der "weiße Brasilianer" wirklich an dem populären RTL-Format teilnehmen, wäre es eine Entscheidung, die überrascht. Im April wurde Brinkmann in einem Interview mit dem hessischen Anzeigenblatt "Rhein Main Extra Tipp" gefragt, wie oft er schon von RTL in den Dschungel eingeladen worden sei. "Unzählige Male", antwortete Brinkmann. "Aber ich habe immer abgesagt. Ich habe mich in meiner Karriere niemals kaufen lassen." Er habe nicht 20 Jahre Fußball gespielt, damit die Leute sagen würden, "Guck mal, da läuft der Typ aus dem Dschungelcamp".

Zum Abschluss des Gesprächs führt der Ex-Profi dann einen bemerkenswerten Satz an: "Würde ich in den Dschungel gehen, würde ich doch all das verraten, wofür ich immer gestanden habe."

Ansgar Brinkmann: Seine besten Sprüche
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Foto: Tobias Heyer/dpa

Auf eine Anfrage von Reviersport, ob er an der kommenden Ausgabe des Dschungelcamps teilnehmen werde, sagte Brinkmann am Freitag: "Ob ich dabei bin? Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht einmal, was ich in zwei Stunden mache." Mehr könne er dazu nicht sagen.

(ate)
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