„Deutschland sucht den Superstar“ Mit der „Tanzenden Sonne“ Melanie tanzt niemand

Düsseldorf · Die zehnte Folge der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" bringt Bollywood und Gospel unter einen Hut. Während Kandidatin Melanie mit indischem Gesang floppt, überrascht Mariatou die Jury mit einem ganzen Chor, der sie ins TV-Studio begleitet.

DSDS 2017 mit Brani, Harun und Melanie
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DSDS: "Tanzende Sonne" ist raus

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Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Ein abenteuerlicher, wilder Mix aus rosa Stoffen und indischem Schmuck, dazu lila Lidschatten und dicker Eyeliner: DSDS-Kandidatin Melanie hat sich in Schale geworfen. Aber eigentlich ist ihr Künstlername "Natschli Suria", sagt die Erfurterin. Das stehe für "Tanzende Sonne", sagt sie. Getanzt wird während oder nach Melanies Performance nicht.

In der Jury, bestehend aus Scooter-Frontmann H. P. Baxxter, Produzent und Chefjuror Dieter Bohlen, Schlagerstar Michelle und Youtube-Sternchen Shirin David, wird geschmunzelt und gekichert. Währenddessen jault Melanie den Text ihres indischen Titels tapfer weiter. Bis Dieter Bohlen die Hand hebt und "Erbarmen" sagt. "Bist du die Terrorwarnung von heute Morgen?" fragt er. "Nein, ich war nur aufgeregt", antwortet Melanie und blickt verlegen nach unten. Das Fazit von H. P. Baxxter: "Ich sehe auch eher eine Sonnenfinsternis als eine tanzende Sonne."

"Ich lasse mir doch von solchen Lackaffen nichts sagen"

Sehr von sich überzeugt gibt sich die 16-jährige Sophie aus Dorsten. In einer Jacke in goldenem Metallic-Look will sie nun auch das passende Accessoire aus dem Studio erbeuten: Ihre Chancen, eine goldene CD und somit den Freischein für den Recall in Dubai zu erhalten, stehen gut. Meint die Kandidatin. Aber bei ihrer ersten Performance mit "I Dreamed A Dream" aus dem Musical "Les Misérables", bringt die "Multi-Tasking-Fähigkeit des weiblichen Geschlechts", auf die Sophie vertraut, sie nicht weiter. Auch mit "Me Too" von Megan Trainor kann die 16-Jährige bei der Jury nicht punkten.

Dieter Bohlen findet, dass Sophie noch "bisschen zu jung" ist. "Da ist noch nicht alles ausgegoren." Shirin David sieht, ebenso wie die anderen Juroren, Potenzial in Sophie: "Bleib dran und gib nicht auf." Doch Sophie steckt den vierfachen Korb nur vor der Jury scheinbar ganz ruhig weg. "Ich lasse mir doch von solchen Lackaffen nichts sagen", sagt sie hinter der Bühne. "Es wäre eine Verschwendung gewesen, hier mein Talent zu lassen."

Ein Gospelchor im DSDS-Studio

Mit einer Truppe aus etwa 20 Leuten zur Unterstützung kommt Mariatou zu DSDS. Nach einer kurzen Vorstellung und kleiner Gesangsprobe mit der Gruppe singt Mariatou alleine. Mit "Lions, Tigers & Bears" von Jazmine Sullivan begeistert sie die komplette Jury.

"Du hast so eine geile Sprechstimme, ich dachte mir von Anfang an, das was Gutes kommen soll", schwärmt Shirin David. Michelle, H. P. Baxxter und Dieter Bohlen bemängeln nur, dass Mariatou beim Timing manchmal etwas ungenau ist — aber auch sie sind von der samtigen, starken Stimme der Kandidatin aus Offenbach begeistert. Ursprünglich komme sie aus Gambia, die Musik habe sie "ein bisschen auch in den Genen". Zumindest ausreichend, um mit einer einstimmigen Zusage der kompletten Jury in den Recall zu kommen — der gelbe Zettel ist gesichert.

Besser als Harun kann man's nicht machen

Als einen Volltreffer bezeichnet Dieter Bohlen Kandidat Harun. Der 34-Jährige ist aus Stuttgart angereist — im roten Jackett und feinen Schuhen. Mit "How Am I Supposed To Live Without You" von Michael Bolten möchte er die Juroren überzeugen. Die Songauswahl sorgt zunächst für skeptische Blicke.

Doch schon nach den ersten Takten schaut Michelle ganz verzückt, H.P. Baxxter wirkt überrascht und zufrieden zugleich. Und Dieter Bohlen ist begeistert: "Alles perfekt, kann man nicht besser machen." Michelle wirkt ganz aus dem Häuschen, selten schwärmt die Sängerin in der DSDS-Jury dermaßen für einen Kandidaten: "Deine Stimme hat mich voll angesprochen", sagt sie strahlend.

Brani teilt sich "die BMW" mit seinen "Brudis"

Einen weniger positiven Eindruck hinterlässt insbesondere bei Shirin David und Michelle Kandidat Brani aus Wien. Brani stolziert mit einer Flasche Pflaumenschnaps ins TV-Studio. Sein lachendes Antlitz schmückt das Flaschen-Etikett. Dann folgt ein skurriler Auftritt mit einer Eigenkomposition. "Die BMW" handelt davon, dass Brani an G-Punkten von Frauen rumdrückt, sich einen BMW mit "seinen Brudis" teilt und wohl ein ziemlich angesagter Mensch in seinem Wohnviertel ist. Nicht zuletzt deswegen, weil er an zwei Wochentagen "die BMW" fährt. Dieter Bohlen findet, dass "die Nummer ja sogar funktionieren könnte", allerdings nichts für die Castingshow sei. Für Brani gibt es deshalb keinen Recall-Zettel.

(juz)
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