Halbfinale von "DSDS" Ein Deutscher gegen zwei Schweizer

Berlin · Drei junge Männer kämpfen am Samstagabend um den Einzug ins Finale von "Deutschland sucht den Superstar", kurios dabei: Mit dem 17-jährigen Luca Hänni aus Uetendorf und dem 20-jährigen Jesse Ritch aus Schönbühl-Urtenen stammen zwei der Wettbewerber aus der Schweiz und könnten damit im Grunde zugleich das Finale der Castingshow "Die Schweiz sucht den Superstar" unter sich ausmachen, wenn es die denn gäbe.

Das sind die Halbfinalisten bei "DSDS"
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In der Schweiz fehlt es jedoch derzeit an einem TV-Wettbewerb im Stil von DSDS - 2008 lief zuletzt die Show "Musicstar", die wegen mäßiger Quoten eingestellt wurde. Auf jeden Fall wird ein Eidgenosse im Finale am 28. April dabei sein, denn von den drei verbliebenen Kandidaten kommen zwei weiter. Die beiden Schweizer müssen sich mit dem letzten Deutschen auseinandersetzen, mit dem erst 16-jährigen Daniele Negroni, der aus Italien stammt, als Einjähriger mit Mutter und Bruder nach Deutschland kam und nun in Regensburg wohnt.

Wieder einmal drei junge Männer und keine Frau - Mit Fabienne Rothe schied am vergangenen Samstag das letzte weibliche Gesangstalent aus. Bis auf die zweite Staffel, als Elli Erl gewann, haben bei acht "Superstar"-Runden seit dem Showstart 2002 immer nur Männer gewonnen. Experten erklären dieses Phänomen nicht etwa mit den musikalischen Leistungen der Kandidaten, sondern damit, dass hauptsächlich Frauen beim Telefonvoting für ihre männlichen "Superstars" anrufen. Die Jury um Dieter Bohlen hat kein Mitspracherecht.

Zuletzt ließ das Publikumsinteresse an der RTL-Show stark nach. Insgesamt verfolgten im Durchschnitt zwar 5,18 Millionen Zuschauer ab drei Jahren die bislang 22 Sendungen der laufenden Staffel, wie die Marktforschungsfirma Media Control in Baden-Baden errechnete. Der Trend zeigte jedoch zuletzt deutlich nach unten; am Samstag waren es nur 4,26 Millionen Zuschauer, obgleich die Spannung in Richtung Finale eigentlich zunehmen müsste. Media Control errechnete, dass besonders Frauen ab 14 Jahren das Interesse verloren hätten - 720.000 weniger waren es in dieser Staffel im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Männern betrug der Verlust nur 340.000. Prozentual ist der Verlust in beiden Segmenten aber in etwa gleich.

Bei einer am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Zeitschrift "tina" unter 1009 Menschen sagten 81 Prozent der Teilnehmer über Castingshows: "Ich mag sie nicht mehr sehen!".

RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer zeigte sich gelassen angesichts der Entwicklung: "Dass DSDS nicht nach zehn Jahren noch einen Rekord nach dem anderen brechen kann, war uns immer klar, umso mehr angesichts der aktuellen Castingflut im TV", sagte sie auf dpa-Anfrage. "Wir liegen mit rund 26 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum und über fünf Millionen Zuschauern im Schnitt weiterhin auf hohem Niveau. Wie immer schauen wir uns nach dem Finale die Staffel noch einmal genau an und entscheiden dann, mit welchen Neuerungen wir in die neue Runde gehen."

(dpa/sap)
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