Aus dem Leben von Gaby Köster Tragik und Komödie "op Kölsch"

Köln · 2008 stellt ein Schlaganfall Gaby Kösters Leben auf den Kopf. Das Buch der Komikerin wurde nun verfilmt. Es ist ein Drama, dem mit Pointen die Schwere genommen werden soll.

Gaby Köster: Bühnen-Comeback in Goch
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Es gibt eine Szene in "Ein Schnupfen hätte auch gereicht", in der Gaby Köster (Anna Schudt) endlich in ihr Haus zurückkehren kann. Die Kamera verfolgt ihre Fahrt im Rollstuhl, vorbei an einer Galerie von Comedypreisen. Die Gemütslage ist eigentlich ganz gut. Das Krankenhaus hat sie - zwar mit Hilfe, aber immerhin - auf zwei Beinen verlassen. Doch dann sieht sie das Krankenbett, das man für sie aufgebaut hat. Stimme aus dem Off: "Da wurde mir schlagartig klar, dass ich von der Selbstständigkeit so weit entfernt war, wie Meister Proper von Dreadlocks."

Die kleine Episode beschreibt den Film ziemlich gut. Es ist eine Geschichte von Niederschlägen und Erfolgen. Und ein Drama, dem mit Pointen die Schwere genommen werden soll - eine Tragikomödie. "Ein Schnupfen hätte auch gereicht" basiert auf dem gleichnamigen Buch der Comedian und Schauspielerin Gaby Köster (55), die im Jahr 2008 einen Schlaganfall erlitt.

Der Film zeigt Köster zu Beginn als rastlose, unablässig Kölsch plappernde Komikerin inmitten des Medien-Zirkus. Ständig steckt sie sich eine Fluppe an - und wundert sich nur ein bisschen, dass ihr Arm immer wieder einschläft. Ein neues Solo-Programm steht an. Doch statt auf der Bühne landet sie in einer Klinik: Schlaganfall. Die Ärzte retten sie, aber zu Beginn kann sie kaum reden und sich nur minimal bewegen. In Physiotherapeutin Jacky (Jasmin Schwiers) findet sie so etwas wie eine Sparringspartnerin für den Kampf zurück ins Leben.

Optisch ist man schier erstaunt, wie ähnlich Hauptdarstellerin Schudt, die man als Kommissarin Martina Bönisch aus dem Dortmunder "Tatort" kennt, und Köster aussehen. In Rückblenden ist die echte Köster in ihrer Paraderolle als Kassiererin in der Serie "Ritas Welt" zu sehen - der Unterschied fällt kaum auf. Die größere Hürde ist ihr kölscher Singsang, den man irgendwie immer noch im Ohr hat. Schudt - eine gebürtige Konstanzerin - paukte den Dialekt mit Hilfe eines "Kölsch-Coaches". Irgendwann kauft man ihr aber auch das ab. Schudt hat sich auch schon das Urteil ihrer Vorlage eingeholt. "Gaby war Gott sei Dank zufrieden."

"Ein Schnupfen hätte auch gereicht", Fr., RTL, 20.15 Uhr

(dpa)
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