Berlin Erinnerung an einen Entertainer mit zwei Leben

Berlin · In einer Zeit vor Günther Jauch stand ein anderer für intelligente Ratespiele und Quizsendungen: Hans "Hänschen" Rosenthal. Wie Jauch war er beliebt, schlagfertig, stellte mit verschmitztem Gesichtsausdruck mehr oder weniger schwierige Fragen und lockte zum Beispiel mit "Dalli Dalli" Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Er starb 61-jährig am 10. Februar 1987 in Berlin - vor genau 30 Jahren.

Hans Rosenthal war Feuer und Flamme für seinen Beruf, "der eigentlich keiner ist", wie er selbst einmal sagte. Doch im ersten seiner "Zwei Leben in Deutschland", wie er seine Autobiografie nannte, deutete wenig darauf hin, dass Rosenthal einmal zum Publikumsliebling für Millionen werden würde. Er kam 1925 als Sohn eines jüdischen Bankbeamten in Berlin zur Welt, verlor früh seine Eltern, kam ins Heim. Sein Bruder starb in einem KZ, er selbst überlebte den Krieg und den Holocaust wie durch ein Wunder, versteckt von zwei Frauen, in einer Berliner Laubenkolonie. "Ich habe in der schlimmsten Zeit auch das gute Deutschland kennengelernt."

(dpa)
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