"Wir lieben das Leben" "Fack ju Göhte" vom ZDF

Berlin · In "Wir lieben das Leben" stellt eine Lehrerin mit schwierigen Schülern ein Musical auf die Beine.

 Filmszene der ZDF Tragikomödie "Wir lieben das Leben".

Filmszene der ZDF Tragikomödie "Wir lieben das Leben".

Foto: dpa, nwi

Getrennt von ihrem Mann und im Clinch mit ihrem Vater sucht Kunst- und Englischlehrerin Maria Kowalke (Petra Schmidt-Schaller) dringend einen neuen Job. An einer Schule, die schon bessere Tage gesehen hat, stellt man sie ein - allerdings für Musik. Ihre scheinbar einzige Aufgabe: aufmüpfige Zehntklässler bändigen.

Wie man mit quengeligen Schülern auf unkonventionelle Weise fertig wird und nebenbei sein eigenes Leben auf halbwegs geordnete Bahnen lenkt, hat der dreiteilige Kinoerfolg "Fack ju Göhte" mit Elyas M'Barek in der Hauptrolle gezeigt. Der ZDF-Film "Wir lieben das Leben" reicht da weder in puncto Humor noch in Sachen überraschende Story heran. Beispiel: Als Kowalke einem der Teenager eine Getränkedose wegnimmt und stattdessen eine Flasche Wasser hinhält, fragt der: "Was'n das?"

Die Autorinnen Gabriela Sperl und Lena May Graf haben der Lehrerin neben Stress in der Schule und mit dem Ex noch einen nervenraubenden Konflikt mit ihrem Vater ins Buch geschrieben. Der pensionierte Oberst Max Schellinger (Günther Maria Halmer) soll gegen seinen Willen in eine Seniorenresidenz einziehen. Obwohl das Verhältnis der beiden mehr als angespannt ist - er hat die Familie früh verlassen, sie ihn weder über ihre Hochzeit noch über den Tod der Mutter informiert - flüchtet er sich die ersten Tage immer zu seiner Tochter.

Missmutig bemängelt er Disziplin und Anstand in der Gesellschaft, die den Bach runtergehe: "Warum erwarten eigentlich immer alle, glücklich zu sein? Als wenn uns das Leben was schulden würde." Sich selbst nennt er einen besorgten Bürger, kümmert sich um Recht und Ordnung. Im Heim stößt er auf die frühere Schriftstellerin Mechthild Singer (Hildegard Schmahl), die ebenfalls zynisch kommentiert: "Die einzige Aufgabe, die wir noch zu bewältigen haben, ist zu sterben." Der bissig-giftige Unterton, mit dem die gelähmte Diva dauernd spricht, ist noch das Lustigste an dem 90-minütigen Streifen.

So verworren manche Teile der Handlung sind, so schnell schneidet Regisseurin Sherry Hormann die Sequenzen an einigen Stellen.

"Wir lieben das Leben", ZDF, 20.15 Uhr.

(dpa)
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