Düsseldorf Felicitas Woll kurbelt Karriere an

Düsseldorf · Die Schauspielerin ist in den kommenden zwei Wochen mit vier Filmen im Fernsehen zu sehen.

Düsseldorf: Felicitas Woll kurbelt Karriere an
Foto: DPA/Angela Breuel

Ihre Freizeit verbringt Felicitas Woll am liebsten auf ihrem beschaulichen Bauernhof in Nordhessen und genießt dort die Ruhe, die solch ein Landleben mit sich bringt. "Ich brauche den Kontakt zur Natur, den Geruch der Erde und die Wärme der Sonne", schwärmt die Schauspielerin. Es ist die entspannende Abwechslung zum Alltag der 33-Jährigen zwischen Dreharbeiten und Interviewterminen.

15 Jahre ist es her, dass Woll per Zufall von einem Talentscout entdeckt wurde und erstmals vor der Kamera stand. Mit der RTL-Comedyserie "Die Camper" feierte sie als pubertierende Tanja Ewermann ihr Schauspieldebüt. Danach folgten unter anderem Auftritte in der Krankenhausserie "Für alle Fälle Stefanie" und im "Tatort".

Der wirkliche Durchbruch gelang der gebürtigen Hombergerin jedoch erst 2002 als kesse Lolle in der Vorabendserie "Berlin, Berlin" (ARD). Die Serienfigur stellte das genaue Gegenteil von Woll dar. Statt die Ruhe auf dem Land zu genießen, zieht die Abiturientin Lolle ihrer großen Liebe in die Hauptstadt hinterher. Dort soll neben dem privaten Glück ihre Karriere als Comiczeichnerin starten. Im Gegensatz zu anderen Vorabendserien zeichnete sich "Berlin, Berlin" durch eine lockere Erzählweise und die ungewöhnliche Visualisierung aus. Während die eigentlichen Ereignisse als Realfilm zu sehen waren, konnte der Zuschauer Lolles Gedanken und Gefühle als kurze Zeichentrick-Szenen verfolgen. Das neuartige Konzept war erfolgreich, und dem Zuschauer gefiel es. Als erste deutsche Serie gewann "Berlin, Berlin" den Filmpreis Emmy. "Die Amerikaner wagen oft einfach abgefahrenere Sachen, auch wenn das mit den Sehgewohnheiten der Mehrheit bricht", sagt Felicitas Woll.

Im Jahr 2005 wurde die Erfolgsserie nach insgesamt drei Jahren und vier Staffeln schließlich eingestellt, und auch der Trubel rund um Felicitas Woll ließ nach. Es folgte zwar die Hauptrolle in dem Geschichtsdrama "Dresden", das mädchenhafte Image haftete zunächst jedoch weiterhin an ihr. Vereinzelte Gastauftritte in der "Sesamstraße" oder dem Märchenfilm "König Drosselbart" verstärkten das festgefahrene Bild nur noch.

Auch ihre neue Rolle in der Sat.1 Produktion "Großer Mann ganz klein!", entspricht dem Muster der jungen und leicht naiven Frau inmitten einer von Männern dominierten Welt. An der Seite von Stephan Luca, der ihren arroganten Chef Alex mimt, spielt Woll die beruflich unterforderte Sekretärin und alleinerziehende Mutter Ina. Als diese muss sie sich um ihren Chef kümmern, nachdem er durch einen Fluch auf Puppengröße schrumpft.

Dass die Kampfsport erfahrene Felicitas Woll jedoch auch ganz andere Rollen spielen kann, zeigt sie derzeit in weiteren drei Projekten. In "Kinder des Sturms" verkörpert Woll eine Witwe, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat Schlesien fliehen muss und bei der Flucht ihre Tochter verliert. Als Kommissarin Pia Kirchhoff ermittelt sie ab Mitte Mai in drei weiteren Nele-Neuhaus-Verfilmungen. Im Juli beginnen dazu die Dreharbeiten auf dem Land. Das freut Woll: Denn die Schauspielerin aus Hessen und ihre Figur teilen die Liebe zum Land.

(RP)
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