Fürstin Gloria von Thurn und Taxis "Gegen das Schwulsein hilft nur viel Beten"

Düsseldorf (RPO). Fürstin Gloria von Thurn und Taxis zeigte sich gestern in der Talkshow Maischberger von ihrer streng gläubigen, aber ebenso naiven Seite. Mit gewagten Parolen gegen Abtreibung und Homosexualität warb sie in Begleitung von Kardinal Meisner für ihr gemeinsames Buch.

Peinlicher Auftritt bei Maischberger
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Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist eine streng gläubige Katholikin und daher gegen Abtreibung und Verhütung. So weit so gut und nachvollziehbar. Doch die Äußerungen der Fürstin gestern Abend in der Talkshow von Sandra Meischberger dürften für so manches Kopfschütteln bei den Zuschauern gesorgt haben.

"Die Pille ist eine Form von Abtreibung, das dürfen wir nicht vergessen", sagte die 48-Jährige am Dienstagabend in der ARD-Sendung. Sie würde auch ihrer eigenen Tochter raten, nicht die Pille zu nehmen.

Beten gegen Homosexualität

Über Kondome sagte sie, diese seien selbst als Mittel gegen Aids nicht der richtige Weg. "Was Aids verhindert, ist, wenn man weniger schnackselt", betonte sie: "Treu sein ist die Devise." Damit ließen sich auch die hohen Infektionsraten in Afrika eindämmen. Zum Thema Abtreibung vertrat sie eine ähnlich vehemente Meinung. Inzwischen bestehe in dieser Sache "kein Unrechtsbewusstsein" mehr. Ihr seien Mütter lieber, die Kinder von zehn verschiedenen Männern hätten, als Frauen, die keine Kinder hätten, weil sie abgetrieben haben.

Gekonnt entlockte Sandra Maischberger ihren zwei Gästen ein weiteres scharfzüngiges Statement. Ob sie Homosexualität als abnorm und unnatürlich verstehen, wollte die Moderatorin wissen. "Natürlich", betonte Meisner. Die Fürstin setzte gewohnt noch einen drauf: Gegen das Schwulsein helfe nur "viel Beten". Gewagte These.

"Die Fürstin und der Kardinal"

Grund des gemeinsamen Auftritts ist das Buch von Gloria und Meisner, das heute offiziell in Köln vorgestellt wird: "Die Fürstin und der Kardinal. Ein Gespräch über Glaube und Tradition". Der fast 200 Seiten umfassende Band erlaubt jedoch einen ganz anderen Blick auf die beiden Talkshowgäste. Beispielsweise verrät der sonst so korrekte Kardinal Meisner bereits mehrfach in seinem Leben verliebt gewesen zu sein. Ein durchaus sympathisches Geständnis.

Als Engel getarnt

Frau von Thurn und Taxis gibt sich indes als stets brav und dem Glauben verpflichtet. Beinahe wäre es in einem Urlaub zum Streit mit ihrem Ehemann gekommen, als dieser ausgerechnet am Karfreitag mit den Kindern Steak essen wollte, erzählt sie in einer Buchpassage. Als die Maischberger allerdings Punkfrisur-Fotos der Fürstin aus den 80er Jahren vorlegte, zerbröselte ein wenig das Bild der braven Gloria.

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