"Germany's next Topmodel" Schlüppi an oder Schlüppi aus?

Düsseldorf · Die Haare sind ab, das erste Männermodel geküsst - Zeit für die nächste klassische Schikane in der Klumschen Model-Akademie: Auf dem Programm stand gestern Abend ein Nacktshooting unter einem australischen Wasserfall. Wohl der, die sich notdürftig mit einem Koala bedecken konnte.

Hoppla, falsche Sendung? "Du hast ein super-schönes Gesicht, aber es passt leider nicht heute" — das ist eine Abfuhr-Einlassung, eingeleitet mit einem klassischen vergifteten Kompliment, wie leiderprobte Trash-Zuschauer sie vor allem von der Frauendezimierung beim "Bachelor" kennen. Aber auch bei einem "Germany's next Topmodel" wird mitunter erst gesäuselt, dann gekickt.

Diese Woche wurde allerdings vor allem gelüftet. Nach Umstyling und erstem Knutsch mit männlichem Model gehört das obligatorische Nacktshooting zu den erprobten GNTM-Kreuzwegstationen der schmerzhaften Modelwerdung. Immerhin durften sich die Blankzieherinnen dieses Mal ein paar niedliche Tiere vorhalten, denn mittlerweile ist die Model-Tingelei in Australien angekommen, wo es glücklicherweise Koalas, Opossums und Albino-Ameisenigel gibt, mit denen man diverse Blößen bedecken kann. Ganz nackt, betonte Heidi Klum außerdem, seien die Mädchen ja doch nicht: Immerhin gebe es Nippelpads, um das Allerallernötigste zu bekleben.

Außerdem kam auch dieses Mal bei der Bearbeitung des Filmmaterials wieder die verschwummerte Unscharf-Technik zum Einsatz, die mit dem Format nicht vertraute Zuschauer kurz glauben lassen konnte, der Fernseher wäre womöglich defekt. Alles halb so nackt also, wobei einige Mädchen trotzdem mit der Auszieherei haderten. Gut und klar und in seltener Bestimmtheit sprach sich vor allem Kandidatin Fata dagegen aus, die aus religiösen Gründen BH und "Schlüppi" anließ. "Soll jeder für sich selbst entscheiden, was er gut findet und was nicht", sagte sie, und es ist nicht auszumalen, wie viel Sendezeit Trash-TV allüberall einbüßen würden, könnte dieses Beispiel Schule machen und das beim Schinden von Sendezeit und Vortäuschen von Drama so beliebte Macht-sie's-oder-macht-sie's-nicht- Geziege ausrotten.

Ein paar Fragen bleiben nach dieser Folge noch offen: Warum tauchten die ausführlich thematisierten Paparazzi eigentlich zu-huuu-fällig in der Folge penetrant in jenem Shooting am Set auf, bei dem die Mädchen nackt sind? Sagen junge Menschen tatsächlich Sätze wie "Backstage einfach mal pure Gönnung", wenn sie ihrer Freude darüber Ausdruck verleihen wollen, dass bei einem Entscheidungs-Catwalk im Hintergrund das Opernhaus von Sydney zu sehen ist? Und bekommen wir in den nächsten Wochen ENDLICH noch mehr Einblicke in die faszinierend-gruselige Beziehung von "Baby" Kim und ihrem "Honey"-Freund, nachdem er ihr diese Woche eine hastig zusammengeschusterte Liebescollage zukommen ließ? Die Vorschau auf die nächsten Folge verheißt viel, denn natüüüürlich konnte ein böser Paparazzo ein Busenblitzerbild von ausgerechnet Kim an deutsche Boulevardmedien verkaufen, und Honey findet das wohl so mittel.

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Foto: dpa, soe

Lara-Kristin, die seinerzeit so umfangreich ihr Kurzhaar-Umstyling beweint hatte, bleibt von diesem Drama-chen verschont: Sie musste gestern gehen, zwar ohne "Du bist so schön, ABER"-Abmoderation — aber zumindest versehen mit ein paar Klumschen Mwah!-Knallküsschen.

In dieser Infostrecke erfahren Sie, welche Kandidatinnen "GNTM" bereits v

(rütz)
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